Der amerikanische Arbeitsmarkt befindet sich derzeit in einer Phase erheblicher struktureller Veränderungen und steht unter verschärfter Beobachtung hinsichtlich der Genauigkeit von Wirtschaftsdaten. Jüngste Statistiken offenbaren eine deutliche Divergenz der Beschäftigungsentwicklung zwischen in den USA geborenen und ausländischen Arbeitskräften. Gleichzeitig ist die Verlässlichkeit amtlicher Arbeitsmarktstatistiken zu einem zentralen Punkt intensiver politischer Debatten geworden, was Fragen zur Datenintegrität und deren Auswirkungen auf die öffentliche Wahrnehmung und Politik aufwirft.
- Die Beschäftigung in den USA geborener Personen stieg in den zwölf Monaten bis Juli 2025 um 1,998 Millionen, während die der ausländischen Arbeitskräfte um 452.000 zurückging.
- Das Bureau of Labor Statistics (BLS) revidierte die gemeldeten Stellenzuwächse für Mai und Juni 2025 drastisch nach unten, was auf eine wesentlich schwächere Entwicklung des Arbeitsmarktes hindeutet.
- Der BLS-Arbeitsbericht für Juli 2025 meldete lediglich 74.000 neue Arbeitsplätze und verfehlte damit die Erwartungen von 110.000 deutlich.
- Präsident Donald Trump kritisierte das BLS öffentlich wegen angeblicher Datenmanipulation und kündigte die Entlassung von Kommissarin Dr. Erika McEntarfar an.
- Die Regierung betont die Priorität, in den USA geborenen Bürgern Arbeitsplätze zu sichern, was die Fokussierung auf die heimische Belegschaft unterstreicht.
Divergierende Beschäftigungstrends
Daten des Bureau of Labor Statistics (BLS) zeigen einen substanziellen Anstieg der Beschäftigung für in den USA geborene Amerikaner in den zwölf Monaten bis Juli 2025. Die Zahl der in den USA geborenen Personen ab 16 Jahren, die einen Arbeitsplatz in den USA innehatten, stieg um 1.998.000, ein Zuwachs von 1,52 Prozent, und erreichte im Juli 2025 eine Gesamtzahl von 133.035.000, gegenüber 131.037.000 im Juli 2024. Im Gegensatz dazu verzeichnete der gleiche Zeitraum einen Rückgang der Beschäftigung bei ausländischen Arbeitskräften. Die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte ab 16 Jahren, die in den USA beschäftigt waren, sank um 452.000 oder 1,39 Prozent und pendelte sich im Juli 2025 bei 32.066.000 ein, gegenüber 32.518.000 ein Jahr zuvor.
Fokus auf amerikanische Arbeitskräfte
Die beobachteten Verschiebungen in der Arbeitsplatzverteilung führten zu Kommentaren bezüglich der nationalen Prioritäten am Arbeitsmarkt. Arbeitsministerin Lori Chavez-DeRemer betonte die Haltung der Regierung zur inländischen Beschäftigung und erklärte: „Amerikaner sind bereit, die Arbeit zu übernehmen. Was wir ihnen geben müssen, ist die Möglichkeit, diese Arbeitsplätze zu bekommen.“ Diese Perspektive stimmt mit einer umfassenderen politischen Ausrichtung überein, die der Sicherung von Beschäftigungsmöglichkeiten für im Inland geborene Bürger Priorität einräumt.
Kontroverse um Arbeitsmarktstatistiken
Der jüngste BLS-Arbeitsbericht für Juli hat eine erhebliche Auseinandersetzung über die Transparenz und Genauigkeit der föderalen Wirtschaftsdaten ausgelöst. Der Bericht wies aus, dass die US-Wirtschaft im Juli 74.000 Arbeitsplätze hinzufügte, was deutlich hinter den 110.000 Arbeitsplätzen zurückblieb, die von LSEG befragte Ökonomen erwartet hatten. Kritischer ist, dass das BLS substanzielle Abwärtskorrekturen bei den Zahlen für den Arbeitsplatzzuwachs der beiden Vormonate ankündigte. Die gemeldeten Stellenzuwächse im Mai wurden um 125.000 auf nur noch 19.000 neue Stellen nach unten korrigiert, während die Junizahlen um 133.000 gekürzt wurden, was zu lediglich 14.000 hinzugefügten Arbeitsplätzen führte. Diese signifikanten Anpassungen deuten auf einen wesentlich schwächeren Arbeitsmarkt hin, als ursprünglich dargestellt.
Präsidentielle Reaktion und Datenintegrität
Nach der Veröffentlichung dieser revidierten Zahlen kritisierte Präsident Donald Trump das Bureau of Labor Statistics öffentlich und kündigte seine Absicht an, Dr. Erika McEntarfar, die Kommissarin für Arbeitsmarktstatistiken, zu entlassen. Über seine Truth Social-Plattform behauptete Präsident Trump, die Arbeitsmarktzahlen würden zu politischen Zwecken manipuliert. Er zitierte, was er als frühere Fälle von Übertreibungen seitens des BLS bezeichnete, darunter etwa 818.000 zu hoch angegebene Arbeitsplätze im März 2024 und weitere 112.000 zu hoch angegebene Arbeitsplätze im August und September 2024, vor den Präsidentschaftswahlen 2024. Präsident Trump unterstrich die Notwendigkeit „fairer und genauer“ Daten und wies sein Team an, die Kommissarin umgehend durch eine „kompetentere und qualifiziertere“ Person zu ersetzen. Diese Exekutivmaßnahme unterstreicht die tiefgreifenden politischen Implikationen von Wirtschaftsdaten und das Bekenntnis der Regierung zur wahrgenommenen Genauigkeit amtlicher Statistiken.

Kolumnistin für Geld, Menschen & Geschichten hinter den Zahlen
Nina findet, dass sich hinter jeder Zahl eine Geschichte verbirgt – manchmal tragisch, oft absurd, aber immer spannend. Sie schreibt mit Herz, Verstand und einem scharfen Blick für Details. Während andere nur den Chart sehen, fragt sie sich: Wer hat eigentlich diesen Kursanstieg ausgelöst – und warum? Übrigens: Sie hat ein Sparkonto seit sie 6 ist und gibt trotzdem zu viel für Bücher aus.