Geopolitische Risiken dominieren: Israel-Iran-Konflikt und US-Unruhen belasten globale Finanzmärkte.

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By Nina Berger

Die globalen Finanzmärkte bereiteten sich auf ihre Wiedereröffnung vor, inmitten einer Kombination aus erheblichen geopolitischen und innenpolitischen Unsicherheiten. Erhöhte Spannungen im Nahen Osten, gepaart mit weitreichenden Protesten in den Vereinigten Staaten gegen Präsident Donald Trump, schufen ein volatiles Umfeld für die Anlegerstimmung.

Eskalation im Nahen Osten

Am Wochenende kam es im Nahen Osten zu einer dramatischen Eskalation der Feindseligkeiten. Israel startete am Freitag und Samstag eine Reihe von Angriffen im Iran, die explizit Nuklearanlagen und Raketenfabriken zum Ziel hatten. Diese Aktionen wurden von Israel als nachhaltiger Versuch dargestellt, Teheran an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern, und führten Berichten zufolge zur Eliminierung mehrerer Militärkommandeure. In schneller Vergeltung führte der Iran in der Freitagnacht eigene Luftangriffe durch, wobei Explosionen in großen israelischen Städten, darunter Jerusalem und Tel Aviv, gemeldet wurden.

Auswirkungen auf Energie und Diplomatie

Premierminister Benjamin Netanjahu deutete an, dass sich die israelischen Operationen intensivieren würden. Gleichzeitig kamen Berichte auf, dass Teheran entscheidende Atomgespräche abgesagt hatte, die Washington zuvor als einzigen gangbaren Weg zur Deeskalation befürwortet hatte. Die Spannungen verschärfend, schien Israel auch erstmals die wichtige Öl- und Gasinfrastruktur des Iran angegriffen zu haben, wobei iranische Staatsmedien einen erheblichen Brand an einem Gasfeld meldeten.

Innenpolitische Unruhen in den USA

Gleichzeitig fügten weitreichende Proteste in den Vereinigten Staaten eine weitere Ebene der Unsicherheit hinzu. Organisiert von Gruppen wie der Koalition „No Kings“, äußerten diese Demonstrationen ihren Widerstand gegen die Politik von Präsident Donald Trump. Tragischerweise gingen diesen Protesten am Samstag ein gewalttätiger Vorfall in Minnesota voraus, bei dem ein Schütze, der sich als Polizeibeamter ausgab, auf zwei staatliche Politiker und deren Ehepartner das Feuer eröffnete, was zu Todesfällen führte.

Marktauswirkungen und Analystenmeinungen

Die beiden Krisen beeinflussten am Freitag unmittelbar die globalen Finanzmärkte. Risikoreiche Anlagen, einschließlich Aktien, verzeichneten einen Rückgang, während eine spürbare Flucht in sichere Häfen stattfand. Dies führte zu einem deutlichen Anstieg von sicheren Anlagen wie Gold und dem US-Dollar, begleitet von einem beträchtlichen Anstieg der Ölpreise.

Laut Matt Gertken, Chef-Geopolitikanalyst bei BCA Research, geht der eskalierende Konflikt zwischen Israel und dem Iran über bloßes „Schattenboxen“ hinaus und entwickelt sich zu einem „umfangreichen und andauernden Angriff“. Gertken warnte, dass jede Störung der globalen Ölversorgung aufgrund dieser Aktionen eine erhebliche Zunahme der Risikoaversion bei Anlegern auslösen könnte.

Dieses erhöhte Risikoprofil wirkt sich merklich auf den S&P 500 aus. Obwohl der Index seit seinen Tiefstständen Anfang April deutlich gestiegen ist, hat sich seine Aufwärtsdynamik in den letzten Wochen verlangsamt. Investmentexperten, wie Alex Morris, Chief Investment Officer von F/m Investments, betonen, dass das vorherrschende geopolitische Risiko weiterhin zu hoch ist, um eine schnelle Rückkehr zu aggressiven Marktpositionierungen zu rechtfertigen. Die US-Aktienfutures sollten am Sonntag um 18 Uhr EDT (2200 GMT) den Handel wieder aufnehmen.

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