US-EU Handelsdeal: Regulierungs-Erleichterungen für Tech & Klima – Zölle bleiben offen

Foto des Autors

By Felix Neumann

Berichten zufolge nähern sich die Vereinigten Staaten und die Europäische Union einem vorläufigen Handelsabkommen, das darauf abzielt, mehrere wirtschaftliche Streitpunkte zu entschärfen. Auffälligerweise bleibt jedoch die entscheidende Frage der transatlantischen Zölle unberücksichtigt. Dieser sich abzeichnende Rahmen, dargelegt in einem Entwurf, der vom Büro des US-Handelsbeauftragten verbreitet wurde, spiegelt eine strategische Bemühung wider, einen begrenzten Konsens zu erzielen, während gleichzeitig tief verwurzelte Streitigkeiten, die die jüngsten Handelsbeziehungen geprägt haben, umgangen werden.

Regulatorische Anpassungen und Umweltpolitische Verschiebungen

Während der Entwurf des Abkommens Zusagen zu Zöllen vermeidet, schlägt er erhebliche regulatorische Anpassungen für amerikanische Unternehmen vor. Zu den Kernbestimmungen gehört eine vorübergehende Entlastung für große US-Technologieunternehmen wie Apple (AAPL) und Meta (META) von spezifischen Auflagen des EU-Gesetzes über digitale Märkte (DMA), einer Regulierung, die zuvor zu erheblichen Strafen geführt hat. Darüber hinaus schlägt das Abkommen eine einjährige Verschiebung der Anwendung der EU-Entwaldungsverordnung vor, die ursprünglich für Ende 2024 vorgesehen war.

Im Rahmen einer Annäherung in der Klimapolitik schlägt das Abkommen ein harmonisiertes Design für den europäischen CO2-Grenzausgleich (CBAM) vor, wobei US-Produkten eine einjährige Ausnahmeregelung gewährt wird. Auch amerikanische Energieexporte wären von bestimmten EU-Regeln für Methanemissionen ausgenommen. Strategisch beinhaltet der Rahmen Maßnahmen, die darauf abzielen, den Seeversand aus marktwirtschaftlich orientierten Volkswirtschaften zu fördern, während gleichzeitig strengere Bedingungen für Fracht aus China auferlegt werden, was sich mit den jüngsten Zielen der US-Regierung deckt.

Die anhaltende Zoll-Sackgasse

Trotz dieser Annäherungsbereiche schafft das Fehlen einer Lösung bezüglich der Zölle – einschließlich der von Präsident Trump verhängten oder angedrohten Zölle und der voraussichtlichen EU-Gegenmaßnahmen, die für den 14. Juli vorgesehen sind – weiterhin Unsicherheit. Dieses bewusste Auslassen deutet entweder auf laufende separate Diskussionen, eine Pattsituation oder eine gegenseitige Absicht hin, die Verhandlungen über die von Präsident Trump festgelegte Frist vom 9. Juli hinaus zu verlängern. Die grundlegende Frage bleibt bestehen: Wird die EU letztlich ein Abkommen ratifizieren, das keine klaren reziproken Zugeständnisse bei den Zöllen von amerikanischer Seite enthält?

Spread the love