Goldman Sachs hat seine Prognose für die Zinspolitik der Federal Reserve deutlich angepasst und erwartet die erste Zinssenkung nun bereits im September 2025, eine bemerkenswerte Verschiebung gegenüber der vorherigen Schätzung vom Dezember. Dieser revidierte Ausblick basiert auf zunehmenden Belegen für eine sich verlangsamende Inflation und einem gutmütigeren Einfluss der Zollpolitik als ursprünglich angenommen.
- Goldman Sachs erwartet die erste Zinssenkung der Federal Reserve nun im September 2025, eine Vorverlegung gegenüber der vorherigen Prognose.
- Die prognostizierte Zielbandbreite für den Leitzins wurde auf 3,00% bis 3,25% gesenkt.
- Begründet wird dies mit einer nachlassenden Inflation, moderatem Lohnwachstum und geringeren Auswirkungen der Zölle.
- David Mericle, Chefökonom für die USA bei Goldman Sachs, schätzt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im September auf über 50%.
- Es werden fünf Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte bis Juni 2026 erwartet.
Anpassung der Zinspolitik und disinflationäre Trends
Die aktualisierte Analyse des Unternehmens senkt zudem die prognostizierte Zielbandbreite für den Leitzins der Zentralbank auf 3,00% bis 3,25%, eine Reduzierung gegenüber der früheren Spanne von 3,50% bis 3,75%. Diese Anpassung wird durch mehrere disinflationäre Trends untermauert, darunter ein langsameres Lohnwachstum, eine moderierte Konsumentennachfrage in Sektoren wie dem Reisebereich und sinkende Inflationserwartungen. Entscheidend ist, dass Zölle auf chinesische Waren, einst eine erhebliche Inflationssorge, eine vernachlässigbare Auswirkung auf die Verbraucherpreise gezeigt haben, was den Fall für eine frühere geldpolitische Lockerung weiter stärkt.
Prognosen von Goldman Sachs und die Rolle des Arbeitsmarktes
David Mericle, Chefökonom für die USA bei Goldman Sachs, beziffert die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im September nun auf „etwas über 50%“. Sein Team prognostiziert eine Abfolge von fünf Reduzierungen um jeweils 25 Basispunkte: drei bis zum Ende des Jahres 2025 (September, Oktober und Dezember), gefolgt von zwei weiteren im März und Juni 2026. Eine Zinssenkung im Juli 2025 wird hingegen derzeit als unwahrscheinlich angesehen. Diese Prognosen decken sich mit subtilen Anzeichen eines abkühlenden Arbeitsmarktes, auf dem Arbeitsuchende trotz insgesamt starker Beschäftigungsdaten zunehmend Schwierigkeiten haben – ein Trend, der durch saisonale Faktoren und jüngste Änderungen in der Einwanderungspolitik beeinflusst wird.
Langfristige Perspektiven und Marktimplikationen
Goldman Sachs betont, dass diese revidierte Prognose für den Zielzins keine Neubewertung des langfristigen neutralen Zinssatzes darstellt. Stattdessen spiegelt sie die aktuellen Marktdynamiken und sich entwickelnden Perspektiven der Entscheidungsträger wider. Mericle hob die inhärente Unsicherheit hinsichtlich des präzisen neutralen Zinssatzes hervor und deutete an, dass die Federal Reserve wahrscheinlich eine beträchtliche Flexibilität in ihrem geldpolitischen Kurs beibehalten wird, um sich an die eingehenden Wirtschaftsdaten anzupassen. Diese aktualisierte Prognose positioniert Goldman Sachs als richtungsweisend für potenzielle Marktveränderungen und signalisiert, dass eine frühere geldpolitische Lockerung die Strategien an den Aktien- und Rentenmärkten in der kommenden Zeit grundlegend neu gestalten könnte.

Felix schreibt über Kurse, als wären sie Charaktere in einer Soap – mit Drama, Wendungen und gelegentlichen Crashs. Er hat eine Schwäche für Diagramme, benutzt das Wort „Volatilität“ in Alltagsgesprächen und bringt sogar seine Katze dazu, die DAX-Tabelle täglich zu beobachten. Sein Lieblingsspruch: „Buy the dip – und den Kaffee gleich dazu.“