Globale Finanzmärkte: Geopolitische Zölle und US-Inflation beeinflussen Währung, Gold und Öl.

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By Nina Berger

Die globalen Finanzmärkte zeigen eine erhöhte Sensibilität für eine Konvergenz geopolitischer Spannungen und entscheidender Wirtschaftsdaten. Die jüngste Erklärung von Präsident Donald Trump bezüglich möglicher Zölle auf Russland hat sofort die Währungsbewertungen beeinflusst, während die Erwartung wichtiger US-Inflationszahlen die geldpolitischen Erwartungen neu definieren und sich auf sichere Häfen auswirken wird. Gleichzeitig navigiert der Energiesektor durch eine komplexe internationale Handelslandschaft.

  • Präsident Trump kündigte mögliche 100%-Zölle auf Russland an, falls die Feindseligkeiten in der Ukraine nicht innerhalb von 50 Tagen eingestellt werden.
  • Der US-Dollar legte nach dieser Ankündigung gegenüber wichtigen Währungen zu.
  • Die Märkte warten gespannt auf die Veröffentlichung des US-Verbraucherpreisindex (CPI), der entscheidend für die Geldpolitik der Federal Reserve ist.
  • Gold zeigte sich sensibel gegenüber Inflationsaussichten und geldpolitischen Erwartungen.
  • Die Rohölpreise verzeichneten leichte Rückgänge angesichts geopolitischer Signale und breiterer Handelsspannungen.
  • Zusätzlich drohte Präsident Trump mit 30%-Zöllen auf Güter aus der Europäischen Union und Mexiko.

Dynamik am Währungsmarkt

Der US-Dollar legte am Montag zu, nachdem Präsident Trump seine Absicht bekundet hatte, 100%-Zölle auf Russland zu erheben, falls die Feindseligkeiten in der Ukraine nicht innerhalb von 50 Tagen eingestellt werden. Dies beflügelte den WSJ Dollar Index, der seine Gewinne ausbauen konnte und mit einem Plus von 0,2 % schloss. Der Dollar legte auch um 0,4 % gegenüber dem japanischen Yen und um 0,1 % gegenüber dem Euro zu. Die Renditen der US-Staatsanleihen gaben ihre anfänglichen Gewinne jedoch wieder ab, wobei die Rendite der 10-jährigen Anleihe bei stabilen 4,424 % und die der zweijährigen Anleihe bei 3,896 % lag.

Gold und seine Sensibilität für Inflationsaussichten

Der Spotpreis für Gold verzeichnete einen moderaten Anstieg von 0,1 % auf 3.345,26 US-Dollar pro Unze, während sich die Märkte auf die Veröffentlichung des US-Verbraucherpreisindex (CPI) vorbereiteten. Diese Daten sind ein entscheidender Faktor für die Geldpolitik der Federal Reserve. Wie die Analystin Rania Gule von XS.com bemerkte, könnten Inflationszahlen die Marktnachfrage nach sicheren Häfen wie Gold erheblich beeinflussen. Ein höher als erwarteter CPI-Wert könnte die Erwartungen an Zinssenkungen dämpfen, den Dollar stärken und Gold unter Druck setzen. Umgekehrt könnte ein schwächerer Bericht die Aussichten auf Zinssenkungen im September untermauern und das Edelmetall stützen.

Der Ölmarkt navigiert durch geopolitische Signale

Die Rohölpreise verzeichneten leichte Rückgänge: West Texas Intermediate (WTI) sank um 0,2 % auf 66,83 US-Dollar pro Barrel und Brent Rohöl fiel um 0,2 % auf 69,09 US-Dollar. Diese Entwicklung spiegelt eine nuancierte geopolitische und internationale Handelsperspektive wider. Die Andeutung von Präsident Trump, bis zu 100 % Zölle auf Russland zu erheben, jedoch nur, wenn die Feindseligkeiten über 50 Tage hinaus tendauern, sorgte für eine vorübergehende Entschärfung der Risikowahrnehmung und linderte unmittelbare Bedenken hinsichtlich direkter Sanktionen, die den globalen Rohölfluss beeinträchtigen könnten. Diese Entspannung wurde jedoch teilweise durch umfassendere Handelsspannungen aufgehoben, da Präsident Trump auch mit 30 % Zöllen auf Waren aus der Europäischen Union und Mexiko drohte, was die globale Handelslandschaft für Energierohstoffe verkompliziert, wie ANZ Research feststellte.

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