Der Aktienkurs der Renault Group brach um 17 % ein, nachdem der französische Automobilhersteller seine Finanzprognosen für 2025 erheblich nach unten korrigiert hatte. Diese scharfe Marktreaktion spiegelt wachsende Bedenken hinsichtlich eines sich verschlechternden Automobilumfelds und eines verstärkten Wettbewerbsdrucks wider.
- Der Aktienkurs von Renault fiel nach revidierten Prognosen für 2025 um 17 %.
- Die operative Marge für 2025 wird nun auf ca. 6,5 % (zuvor über 7 %) prognostiziert.
- Der freie Cashflow für 2025 wurde auf 1 Mrd. bis 1,5 Mrd. Euro (zuvor über 2 Mrd. Euro) gesenkt.
- Gründe für die Anpassung sind ein verschlechterter Automarkt und erhöhter Wettbewerb.
- Duncan Minto, Finanzvorstand, wurde zum Interims-CEO ernannt.
- Die Halbjahresergebnisse werden am 31. Juli veröffentlicht.
Neubewertung der Finanzprognosen
Die operative Marge für 2025 wird nun mit etwa 6,5 % prognostiziert, eine Reduzierung gegenüber der früheren Erwartung von über 7 %. Auch der freie Cashflow wurde deutlich nach unten korrigiert und wird nun zwischen 1 Milliarde und 1,5 Milliarden Euro prognostiziert, was einen Rückgang gegenüber der vorherigen Projektion von über 2 Milliarden Euro darstellt. Diese Anpassungen werden hauptsächlich auf sich verschlechternde Automarkttrends, zunehmenden kommerziellen Wettbewerb und einen erwarteten Rückgang der Einzelhandelsumsätze zurückgeführt.
Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr und Kostensenkungsmaßnahmen
Trotz eines Umsatzanstiegs von 2,5 % im ersten Halbjahr auf 27,6 Milliarden Euro erreichte der freie Cashflow der Renault Group in diesem Zeitraum lediglich 47 Millionen Euro und blieb damit erheblich hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Als Reaktion auf diesen finanziellen Druck beschleunigt das Unternehmen seinen kurzfristigen Kostensenkungsplan. Diese Initiative zielt auf Vertriebs-, allgemeine und Verwaltungskosten (SG&A) ab, zusammen mit Effizienzsteigerungen in der Fertigung und Einsparungen in Forschung und Entwicklung, um die finanzielle Widerstandsfähigkeit inmitten widriger Marktdynamiken zu stärken.
Führungswechsel an der Spitze des Konzerns
Die finanziellen Neuausrichtungen fallen mit einem bedeutenden Führungswechsel zusammen. Der ehemalige CEO Luca de Meo hat das Unternehmen verlassen, um eine neue Rolle beim Luxuskonzern Kering zu übernehmen. Die Renault Group hat ihren Finanzvorstand, Duncan Minto, zum Interims-CEO ernannt. Das Unternehmen bestätigte, dass die Suche nach einem dauerhaften Nachfolger aktiv im Gange ist, wobei Minto die täglichen Geschäfte an der Seite des Vorsitzenden Jean-Dominique Senard überwacht.
Der Automobilkonzern wird seine Halbjahresergebnisse am 31. Juli veröffentlichen. Diese entscheidende Veröffentlichung soll weitere Einblicke in seine finanzielle Lage und die zukünftige Entwicklung innerhalb eines herausfordernden Branchenumfelds geben.

Kolumnistin für Geld, Menschen & Geschichten hinter den Zahlen
Nina findet, dass sich hinter jeder Zahl eine Geschichte verbirgt – manchmal tragisch, oft absurd, aber immer spannend. Sie schreibt mit Herz, Verstand und einem scharfen Blick für Details. Während andere nur den Chart sehen, fragt sie sich: Wer hat eigentlich diesen Kursanstieg ausgelöst – und warum? Übrigens: Sie hat ein Sparkonto seit sie 6 ist und gibt trotzdem zu viel für Bücher aus.