Die wirtschaftlichen Auswirkungen des zunehmenden Handelsprotektionismus werden immer deutlicher, da globale Bergbaugiganten wie Rio Tinto (RIO) erhebliche finanzielle Belastungen durch Zölle tragen müssen. Trotz Bemühungen, Verluste durch Preisanpassungen zu mindern, unterstreichen die direkten Kosten für Branchenführer die tiefgreifenden Auswirkungen solcher Politiken auf globale Lieferketten und die Unternehmensrentabilität.
- Rio Tinto verbuchte im ersten Halbjahr 321 Millionen US-Dollar an Kosten durch US-Zölle.
- Rund 75 % der kanadischen Aluminiumproduktion von Rio Tinto (ca. 723.000 Tonnen in sechs Monaten) ist für den US-Markt bestimmt.
- Die US-Zölle auf Aluminium stiegen im Juni unter Präsident Donald Trump von ursprünglich 25 % auf 50 %.
- Trotz Verdreifachung der Marktprämien konnten die Zölle nicht vollständig ausgeglichen werden; Constellation Brands erwartet beispielsweise zusätzliche Kosten von 20 Millionen US-Dollar.
- Die Aktien von Rio Tinto zeigten sich robust, mit einem Anstieg von 2,7 % in drei Monaten und 1,5 % seit Jahresbeginn.
Rio Tinto, ein führendes Bergbauunternehmen und eine dominante Kraft in der kanadischen Aluminiumproduktion, meldete erhebliche finanzielle Einbußen durch US-Zölle. Allein im ersten Halbjahr kosteten diese Abgaben das Unternehmen 321 Millionen US-Dollar. Angesichts der Tatsache, dass etwa 75 % seiner kanadischen Aluminiumproduktion – was in sechs Monaten rund 723.000 Tonnen entspricht – für den US-Markt bestimmt ist, ist die Anfälligkeit seiner Operationen gegenüber handelspolitischen Verschiebungen ausgeprägt.
Die Zollstruktur, die im März zunächst auf 25 % für Aluminiumimporte festgelegt worden war, wurde im Juni von der US-Regierung unter Präsident Donald Trump auf Strafzölle von 50 % erhöht. Diese aggressive Haltung hat Spekulationen angeheizt, dass sich ähnliche Zölle bald auf andere Metalle ausweiten könnten, was die Bedenken in mehreren Industriesektoren hinsichtlich zukünftiger Betriebskosten und des Marktzugangs verschärft.
Während die US-Marktprämien für Aluminium stark anstiegen und sich auf ein Rekordhoch von 66 Cents pro Pfund nahezu verdreifachten, hat sich dieser Anstieg als unzureichend erwiesen, um die zusätzliche Zollbelastung für Unternehmen wie Rio Tinto vollständig auszugleichen. Der Welleneffekt erstreckt sich auch auf nachgelagerte Industrien, die auf Aluminium angewiesen sind. So erwartet beispielsweise der Getränkegigant Constellation Brands in diesem Jahr zusätzliche Kosten von 20 Millionen US-Dollar aufgrund dieser Zölle, was unterstreicht, wie diese Handelspolitiken zu Inflationsdruck im gesamten Konsumgütersektor führen.
Marktreaktion und Wirtschaftsausblick
Unternehmensführer haben Bedenken hinsichtlich eines möglichen Rückgangs der US-Nachfrage geäußert, da diese erhöhten Kosten an die Verbraucher weitergegeben werden. Rio Tinto fasste die umfassenderen wirtschaftlichen Auswirkungen prägnant zusammen: „Die Auswirkungen der Zölle schlagen sich weiterhin in Inflation und Stimmung nieder.“ Diese Perspektive spiegelt die weit verbreitete Besorgnis in der Industrie hinsichtlich der langfristigen Folgen langwieriger Handelsstreitigkeiten für die wirtschaftliche Stabilität und die Kaufkraft der Verbraucher wider.
Trotz dieser erheblichen Gegenwinde haben die Aktien von Rio Tinto eine gewisse Widerstandsfähigkeit gezeigt. Die Aktie verzeichnete in den letzten drei Monaten einen Anstieg von 2,7 % und seit Jahresbeginn ein Plus von 1,5 %. Nach der ursprünglichen Zolankündigung von Präsident Trump sank der Aktienkurs von RIO von 63 US-Dollar auf ein Jahrestief von 52 US-Dollar, bevor er sich teilweise erholte und nahe 60 US-Dollar notierte. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass die Zölle zwar eine beträchtliche Herausforderung darstellen, der breitere Markt jedoch möglicherweise andere Variablen berücksichtigt oder zukünftige politische Anpassungen antizipiert.

Felix schreibt über Kurse, als wären sie Charaktere in einer Soap – mit Drama, Wendungen und gelegentlichen Crashs. Er hat eine Schwäche für Diagramme, benutzt das Wort „Volatilität“ in Alltagsgesprächen und bringt sogar seine Katze dazu, die DAX-Tabelle täglich zu beobachten. Sein Lieblingsspruch: „Buy the dip – und den Kaffee gleich dazu.“