Tesla beantragt Stromlieferlizenz in UK: Energie-Ökosystem mit Powerwall und E-Autos.

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By Nina Berger

Tesla erweitert strategisch sein Energie-Ökosystem in den umkämpften Markt des Vereinigten Königreichs, indem es einen Antrag bei der britischen Energieregulierungsbehörde Ofgem einreicht, um als Stromversorger tätig zu werden. Dieser Schritt, der darauf abzielt, „Tesla Electric“ bereits im nächsten Jahr zu starten, markiert eine mutige Initiative zur Integration der Elektrofahrzeuge und Powerwall-Batteriespeicher des Unternehmens in eine kohärente Energieversorgungslösung für Haushalte. Dies könnte potenziell das Energiemanagement und den Verbrauch in den britischen Inseln neu definieren.

  • Tesla beantragt bei Ofgem eine Lizenz als Stromversorger im Vereinigten Königreich.
  • Ziel ist die Einführung von „Tesla Electric“ bereits ab dem nächsten Jahr.
  • Die Initiative zielt auf die Integration von Elektrofahrzeugen und Powerwall-Speichern ab.
  • Der Antrag wurde am 25. Juli eingereicht.
  • Der Fokus liegt auf der Optimierung des Energieverbrauchs und der Reduzierung von Haushaltskosten.
  • Eine frühere Energiepartnerschaft mit Octopus Energy wurde 2023 beendet.

Strategische Expansion in den britischen Energiemarkt

Der am 25. Juli eingereichte und von Andrew Payne unterzeichnete Antrag signalisiert eine bedeutende Unternehmensexpansion. Bei Genehmigung wird „Tesla Electric“ voraussichtlich synergetisch mit den bestehenden Produkten des Unternehmens funktionieren, einschließlich seiner umfangreichen Flotte von Elektrofahrzeugen und der installierten Powerwall-Batterieeinheiten. Das Kernziel besteht darin, die Energiekosten der Haushalte zu senken, indem die Nutzung von gespeicherter Solarenergie oder Strom aus dem Netz zu Schwachlastzeiten optimiert wird – ein Modell, das dem erfolgreichen Tesla-Programm in Texas ähnelt, wo Kunden von niedrigeren Ladekosten und Zahlungen für die Rückspeisung überschüssiger Energie ins Netz profitieren.

Das Konzept des Virtuellen Kraftwerks (VPP)

Ein Schlüsselbestandteil dieser Strategie ist die Entwicklung eines „virtuellen Kraftwerks“ (VPP) im Vereinigten Königreich. Mit Zehntausenden bereits installierter Powerwall-Batterien und über 250.000 Tesla-Fahrzeugen auf britischen Straßen verfügt das Unternehmen über einen erheblichen Infrastrukturvorteil. Dieses Netzwerk ist entscheidend für die Ermöglichung von Vehicle-to-Home-Systemen (V2H), bei denen Autobatterien Haushalte mit Strom versorgen können, und dafür, dass Tesla kleine Energiequellen aggregieren kann. Solche VPPs sind darauf ausgelegt, überschüssige erneuerbare Energie während Perioden hoher Erzeugung (z. B. Wind- und Solarenergie) aufzunehmen und während Spitzenbedarfszeiten wieder ins Netz einzuspeisen, was die Netzstabilität und Energieeffizienz verbessert.

Teslas bestehende Präsenz und Marktstrategie

Tesla ist kein Neuling im Energiesektor, da das Unternehmen bereits seit 2020 eine Erzeugungslizenz von Ofgem besitzt. Das Unternehmen beteiligt sich aktiv am Großhandelsenergiehandel und nutzt groß angelegte Batteriespeicheranlagen sowie seine proprietäre Autobidder-Plattform zum Kauf und Verkauf von gespeichertem Strom. Während Tesla zuvor mit Octopus Energy bei einem kombinierten Energietarif zusammenarbeitete, wurde diese Partnerschaft im Jahr 2023 beendet, wobei sich Tesla für den unabhängigen Betrieb entschied, obwohl Powerwall-Besitzer weiterhin die Software von Octopus für den optimalen Energieverkauf nutzen können.

Herausforderungen im Kerngeschäft und der Genehmigungsprozess

Trotz dieser ambitionierten Initiativen im Energiemarkt sieht sich Tesla in seinem Kerngeschäft, der Automobilindustrie, erheblichem Gegenwind ausgesetzt. Das Unternehmen verzeichnete einen anhaltenden Rückgang der Elektrofahrzeugverkäufe in ganz Europa, einschließlich eines bemerkenswerten Rückgangs von 60 % im Jahresvergleich bei den Verkäufen in Großbritannien im Juli und über 55 % in Deutschland. Analysten führen diesen Einbruch auf die verstärkte Konkurrenz auf dem EV-Markt und Reputationsprobleme zurück, die aus Kontroversen im Zusammenhang mit Elon Musk resultieren, einschließlich seiner öffentlichen Unterstützung politischer Persönlichkeiten wie des aktuellen US-Präsidenten Donald Trump.

Der Genehmigungsprozess von Ofgem für eine Stromversorgungslizenz kann bis zu neun Monate dauern, obwohl einige Fälle schneller abgeschlossen werden. Die Vorschriften sind seit der Energiekrise von 2021, die zum Zusammenbruch mehrerer kleiner Anbieter führte, spürbar strenger geworden. Es ist wichtig zu beachten, dass Teslas Antrag spezifisch für die Stromversorgung gilt; Haushalte, die Gas benötigen, müssen weiterhin einen separaten Anbieter beauftragen.

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