Datenschutz: Google zahlt 30 Mio. Dollar für illegale Kinderdaten auf YouTube

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By Nina Berger

Ein neues Kapitel entfaltet sich in der fortwährenden Saga von Big Tech und Datenschutz, da Google zugestimmt hat, 30 Millionen US-Dollar zu zahlen, um eine Sammelklage beizulegen. Dieser Vergleich befasst sich mit Vorwürfen, dass seine YouTube-Plattform unrechtmäßig persönliche Daten von Kindern sammelte, ohne eine nachweisbare elterliche Zustimmung einzuholen, und diese Informationen anschließend für gezielte Werbung nutzte. Dieser Schritt unterstreicht die zunehmenden rechtlichen und finanziellen Konsequenzen, mit denen digitale Plattformen im Bereich des Datenschutzes, insbesondere in Bezug auf Minderjährige, konfrontiert sind.

  • Google zahlt 30 Millionen US-Dollar zur Beilegung einer Sammelklage.
  • Die Klage betrifft die unrechtmäßige Sammlung von Kinderdaten auf YouTube.
  • Die Daten sollen ohne nachweisbare elterliche Zustimmung für gezielte Werbung verwendet worden sein.
  • Der Vergleich wartet auf die Genehmigung durch US-Magistratsrichterin Susan van Keulen.
  • Betroffen sind schätzungsweise 35 bis 45 Millionen Kinder unter 13 Jahren in den USA.

Der aktuelle Vergleich im Detail

Der vorgeschlagene Sammelklagenvergleich, der beim Bundesgericht in San Jose, Kalifornien, eingereicht wurde, wartet auf die Genehmigung durch die US-Magistratsrichterin Susan van Keulen. Während Google den Bedingungen zugestimmt hat, bestreitet das Unternehmen gleichzeitig jegliches Fehlverhalten. Die betroffene Demografie umfasst schätzungsweise 35 bis 45 Millionen Kinder unter 13 Jahren in den Vereinigten Staaten, die zwischen dem 1. Juli 2013 und dem 1. April 2020 auf YouTube aktiv waren. Die Anwälte der Kläger gehen davon aus, dass berechtigte Anspruchsteller Auszahlungen zwischen 30 und 60 US-Dollar pro Person erhalten könnten, bevor erhebliche Anwaltskosten abgezogen werden, die voraussichtlich bis zu 9 Millionen US-Dollar erreichen werden.

Googles vorherige Datenschutzvergleiche

Dieses jüngste Abkommen erweitert die wachsende Liste signifikanter datenschutzbezogener finanzieller Strafen, die gegen Google verhängt wurden. Insbesondere hat das Unternehmen kürzlich einen Vergleich mit dem Bundesstaat Texas über beispiellose 1,375 Milliarden US-Dollar erzielt. Diese frühere Einigung befasste sich mit Vorwürfen der unbefugten Sammlung von Nutzerdaten zur Gesichtserkennung, des Standortverlaufs und privater Browserinformationen über den Inkognito-Modus von Chrome. Der Generalstaatsanwalt von Texas, Ken Paxton, bezeichnete dies als einen wegweisenden Vergleich, der einen neuen Maßstab für die Durchsetzung des Datenschutzes auf Landesebene gegen Technologiekonzerne setzt. Zuvor, im Jahr 2019, wurde Google eine Geldstrafe von 170 Millionen US-Dollar auferlegt, um ähnliche Vorwürfe der Verletzung von Bundesgesetzen durch illegalen Zugriff auf persönliche Kinderdaten auf YouTube beizulegen. Diese Vereinbarung, an der die US Federal Trade Commission und die Generalstaatsanwältin von New York, Letitia James, beteiligt waren, erntete Kritik für das, was einige als unzureichende Strafen ansahen, schrieb jedoch Änderungen an Googles Datenverarbeitungspraktiken vor.

Entstehung der Klage

Die Klage, die zum jüngsten Vergleich über 30 Millionen US-Dollar führte, entstand aus Beschwerden von Eltern und Erziehungsberechtigten Minderjähriger. Diese Beschwerdeführer behaupteten, YouTube habe es Content-Erstellern ermöglicht, Kinder mit ansprechendem Material wie Zeichentrickfilmen und Kinderliedern anzusprechen und anschließend persönliche Informationen ohne Zustimmung zu sammeln, selbst nach dem Vergleich von 2019. Während anfängliche Behauptungen, die Content-Ersteller direkt mit Googles angeblicher Datensammlung in Verbindung brachten, von Richterin van Keulen im Januar mangels direkter Beweise abgewiesen wurden, begannen im Folgemonat anschließende Mediationsgespräche. Diese Mediationen gipfelten schließlich in den nun vorgeschlagenen Vergleichsbedingungen, die Googles finanzielle Verpflichtung darlegen. Der Fall, identifiziert als C.H. et al v. Google LLC et al, wurde beim US District Court for the Northern District of California unter der Fallnummer 19-07016 eingereicht.

Auswirkungen auf Big Tech

Das Muster erheblicher finanzieller Strafen gegen große Technologieunternehmen signalisiert ein sich intensivierendes regulatorisches Umfeld für den Datenschutz, insbesondere in Bezug auf schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen. Dieser Trend wird zusätzlich durch den gleichzeitigen 1,4 Milliarden US-Dollar-Vergleich des texanischen Generalstaatsanwalts Ken Paxton mit Meta untermauert, der die unbefugte Nutzung biometrischer Daten von Facebook- und Instagram-Nutzern betrifft. Paxtons konsequente Haltung, dass „Big Tech nicht über dem Gesetz steht“, hallt in diesen unterschiedlichen, aber verwandten Datenschutzstreitigkeiten wider und spiegelt einen breiteren staatlichen Vorstoß wider, eine strengere Einhaltung der Vorschriften auf digitalen Plattformen durchzusetzen. Diese Vergleiche unterstreichen die sich entwickelnden rechtlichen Rahmenbedingungen und die zunehmende Rechenschaftspflicht, die von Unternehmen erwartet wird, die große Mengen an Nutzerdaten verwalten, und prägen zukünftige Geschäftspraktiken und technologische Entwicklungen in der digitalen Wirtschaft.

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