Ein wegweisendes Urteil eines Bundesgerichts hat Caremark, die Tochtergesellschaft für Arzneimittelversorgungsmanagement (PBM) von CVS Health, zur Zahlung von fast 290 Millionen US-Dollar an Schadenersatz und Strafen verurteilt. Dieses bedeutende Urteil resultiert aus einer Whistleblower-Klage, in der dem Unternehmen vorgeworfen wird, Medicare Part D vor über einem Jahrzehnt für verschreibungspflichtige Medikamente überhöhte Preise berechnet zu haben, was die verstärkte Überprüfung der PBM-Praktiken und ihrer finanziellen Interaktionen mit Bundesgesundheitsprogrammen unterstreicht.
- Wegweisendes Bundesgerichtsurteil gegen Caremark, PBM-Tochter von CVS Health.
- Verurteilung zur Zahlung von fast 290 Millionen US-Dollar an Schadenersatz und Strafen.
- Basis ist eine Whistleblower-Klage wegen Überfakturierung von Medicare Part D.
- Dem Unternehmen wird vorgeworfen, Medicare Part D um geschätzte 95 Millionen US-Dollar überfakturiert zu haben.
- Richter verdreifachte den ursprünglichen Schadenersatz aufgrund „grob fahrlässiger Missachtung“.
- CVS Health hat angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen.
Bahnbrechendes Urteil gegen Caremark: Millionenstrafe wegen Überfakturierung von Medicare Part D
Die Klage wurde von Sarah Behnke, einer ehemaligen Aktuarin von Aetna, initiiert, die Caremark vorwarf, in den Jahren 2013 und 2014 falsche Arzneimittelkostenberichte an Medicare Part D übermittelt zu haben. Diese mutmaßlichen Manipulationen sollten Gewinne verschleiern, was dazu führte, dass Medicare Part D um geschätzte 95 Millionen US-Dollar zu viel berechnet wurde. Nach einem Urteil im Juni, das Caremark für haftbar befand, verdreifachte Mitchell Goldberg, der vorsitzende Richter des Bundesgerichts in Philadelphia, in einer nachfolgenden Anordnung den ursprünglichen Schadenersatz.
Details der Klage und richterliche Begründung
Richter Goldberg stellte fest, dass Caremark Rx, CaremarkPCS Health und CVS Caremark Part D Services zusammen 289,9 Millionen US-Dollar an Schadenersatz und Strafen sowie weitere 4,87 Millionen US-Dollar an Zivilstrafen schulden. Obwohl das Gericht keine „tatsächliche Kenntnis“ des Betrugs feststellte, führte Richter Goldberg „grob fahrlässige Missachtung und bewusste Ignoranz“ als ausreichende Gründe für die Verhängung der erheblichen Strafen an. CVS Health gab in einer öffentlichen Erklärung seine Absicht bekannt, gegen das Urteil Berufung einzulegen, und betonte seine Zufriedenheit mit bestimmten Aspekten der Juni-Entscheidung bezüglich der Haftung von CVS Pharmacy und CVS Health Corporation, während es gleichzeitig Enttäuschung über andere Feststellungen gegen Caremark äußerte.
Caremarks Einwände und gerichtliche Abweisung
Caremark hatte geltend gemacht, dass die 513 eingereichten falschen Berichte keine Strafen rechtfertigten, die die 95 Millionen US-Dollar an Überfakturierung überstiegen, und berief sich dabei auf die Klausel über übermäßige Geldbußen des Achten Verfassungszusatzes und die Due-Process-Klausel. Richter Goldberg hingegen hielt einen Betrugsschaden von 95 Millionen US-Dollar für „sicherlich erheblich“. Unter Berufung auf einen Präzedenzfall aus einem State Farm-Versicherungsfall von 2003 schloss er, dass das ordnungsgemäße Verfahren nicht verletzt wurde, da das Verhältnis von Strafen zu tatsächlichem Schaden erheblich niedriger war als in früheren, vergleichbaren Entscheidungen.
Zusätzliche finanzielle Konsequenzen und Whistleblower-Vergütung
Um die finanzielle Belastung weiter zu erhöhen, sprach Richter Goldberg auch Zinsen nach dem Urteil zu, die auf die 289,9 Millionen US-Dollar ab dem Datum der Anordnung anfallen und bis zur vollständigen Zahlung durch Caremark weiterlaufen werden. Diese Maßnahme soll die Regierung und die Whistleblowerin, Sarah Behnke, entschädigen und jegliche Zahlungsverzögerung durch das Unternehmen unterbinden. Der genaue Anteil des Gesamtbetrags, den Behnke erhalten wird, bleibt unbekannt.

Kolumnistin für Geld, Menschen & Geschichten hinter den Zahlen
Nina findet, dass sich hinter jeder Zahl eine Geschichte verbirgt – manchmal tragisch, oft absurd, aber immer spannend. Sie schreibt mit Herz, Verstand und einem scharfen Blick für Details. Während andere nur den Chart sehen, fragt sie sich: Wer hat eigentlich diesen Kursanstieg ausgelöst – und warum? Übrigens: Sie hat ein Sparkonto seit sie 6 ist und gibt trotzdem zu viel für Bücher aus.