Die Regierung von Präsident Donald Trump steht an einem kritischen Punkt der US-Biokraftstoffpolitik, wobei in Kürze Entscheidungen erwartet werden, die den Energie- und Agrarsektor erheblich beeinflussen werden. Die US-Umweltschutzbehörde (EPA) wird voraussichtlich über einen erheblichen Rückstand an Befreiungsanträgen kleiner Ölraffinerien von den US-Biokraftstoffgesetzen entscheiden, möglicherweise schon am Freitag. Dies geht einher mit Plänen, die umstrittene Frage zu klären, ob größere Raffinerien diese Ausnahmen durch eine Neuverteilung (Reallocation) kompensieren müssen – ein Verfahren, das auf starken Widerstand seitens der Ölindustrie und energische Unterstützung von Agrargruppen gestoßen ist.
- Die US-Umweltschutzbehörde (EPA) wird voraussichtlich in Kürze über Befreiungsanträge kleiner Ölraffinerien entscheiden.
- Es besteht ein erheblicher Rückstand von 195 Anträgen auf Ausnahmen für kleine Raffinerien (SRE), einige davon seit 2016.
- Teilweise Ablehnungen der beantragten Befreiungen für kleine Raffinerien werden erwartet.
- Parallel wird die Frage der Neuverteilung (Reallocation) diskutiert, ob größere Raffinerien für die Ausnahmen kompensieren müssen.
- Dieses Reallokationsverfahren stößt auf starken Widerstand der Ölindustrie und energische Unterstützung der Agrarwirtschaft.
- Eine ergänzende Regelung zur Neuverteilung mit öffentlicher Kommentierungsfrist wird für nächste Woche erwartet.
Anstehende Entscheidungen zur Befreiung und Neuverteilung
Kreise, die mit der Planung der Regierung vertraut sind, deuten an, dass die EPA Entscheidungen zu einigen der 195 anhängigen Anträge auf Befreiung kleiner Raffinerien (SRE) bekannt geben wird, von denen viele aus dem Jahr 2016 stammen. Diese Entscheidungen werden voraussichtlich keinen vollständigen Sieg für die kleinen Raffinerien darstellen, da einige Teillehnungen von Befreiungen erwartet werden. Im Anschluss daran wird voraussichtlich schon nächste Woche eine ergänzende Regelung erwartet, die eine öffentliche Kommentierungsfrist darüber einleitet, ob größere Raffinerien die von den Biokraftstoff-Beimischungsvorschriften ausgenommenen Gallonen durch einen Prozess namens Reallocation ausgleichen müssen.
Wirtschaftliche Auswirkungen und Marktdynamik
Die Art und Weise, wie diese Befreiungsanträge und die Debatte um die Neuverteilung gelöst werden, wird erhebliche wirtschaftliche Folgen für die Öl- und Agrarindustrie haben. Diese Politik beeinflusst direkt die Preisbildung wichtiger Rohstoffe, darunter Benzin, erneuerbarer Diesel, Sojabohnen und Mais, sowie die Rentabilität der an deren Produktion beteiligten Unternehmen. In der Vergangenheit hat die Gewährung umfassender Ausnahmen ohne entsprechende Neuverteilung zu einem Rückgang der Preise für erneuerbare Beimischungsgutschriften geführt, was wiederum die Preise für Ethanol auf Maisbasis und Biokraftstoffe auf Sojabohnenbasis drückte.
Der Renewable Fuel Standard (RFS) als Kern des Problems
Im Mittelpunkt des Problems steht der US-amerikanische Renewable Fuel Standard (RFS), der Raffinerien vorschreibt, Biokraftstoffe wie Ethanol in ihre Kraftstoffversorgung zu integrieren oder handelbare Gutschriften, bekannt als Renewable Identification Numbers (RINs), von denen zu erwerben, die dies tun. Kleine Raffinerien können bei der EPA eine Befreiung beantragen, wenn sie finanzielle Notlage nachweisen können. Der erhebliche Rückstand dieser SRE-Anträge spiegelt Jahre politischer Unentschlossenheit und rechtlicher Auseinandersetzungen über mehrere Regierungen hinweg wider und lässt sowohl den Agrar- als auch den Ölsektor auf eine endgültige Lösung hoffen.
Interessenskonflikte und Branchenpositionen
Die unterschiedlichen Positionen der Branchenakteure unterstreichen die hohen Einsätze. Landwirtschafts- und Biokraftstoff-Interessengruppen haben die EPA aktiv dazu gedrängt, die Anzahl der gewährten Ausnahmen zu reduzieren und andere Raffinerien zu verpflichten, für die ausgenommenen Gallonen aufzukommen. Umgekehrt lehnt die Ölindustrie die Neuverteilung vehement ab, da sie argumentiert, dass dies den Wettbewerb verzerrt und unangemessene regulatorische Lasten auferlegt. Während die EPA zuvor angedeutet hatte, größere Raffinerien zum Ausgleich zukünftiger ausgenommener Gallonen zu verpflichten, hat sie sich nicht dazu geäußert, wie sie mit den zahlreichen ausgenommenen Gallonen aus den langjährigen Rückstandsanfragen umgehen würde.

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