Fed-Erwartungen und OPEC+: Dollar fällt, Gold glänzt, Öl schwankt

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By Johanna

Die globalen Finanzmärkte befinden sich derzeit in einer Phase erheblicher Neuausrichtung, die maßgeblich von sich ändernden Erwartungen an die Geldpolitik der Zentralbanken angetrieben wird. Diese Dynamik spiegelt sich deutlich im Rückzug des US-Dollars gegenüber den Hauptwährungen, der anhaltenden Attraktivität von Gold als sicherer Hafen und der Volatilität an den Ölmärkten im Vorfeld entscheidender Angebotsentscheidungen wider. Das Zusammenspiel von sich abschwächenden Arbeitsmarktdaten und bevorstehenden politischen Anpassungen prägt die Anlegerstimmung über alle Anlageklassen hinweg.

  • Der US-Dollar verzeichnete einen Rückgang infolge schwächerer Arbeitsmarktdaten, was die Erwartungen an Zinssenkungen durch die Federal Reserve verstärkt.
  • Gold behauptet sich als attraktiver sicherer Hafen, da die Aussicht auf eine lockerere Geldpolitik die Opportunitätskosten der Goldhaltung senkt.
  • Die Ölpreise zeigten Volatilität, da sich der Fokus auf das bevorstehende OPEC+-Treffen und mögliche Produktionsanpassungen richtet.
  • Analysten sehen in den JOLTS-Daten eine Bestätigung einer moderierenden Arbeitsnachfrage, was eine akkommodierendere Geldpolitik untermauert.
  • Der wöchentliche EIA-Bericht wird voraussichtlich einen weiteren Rückgang der Rohölbestände in den USA zeigen.

Rückzug des US-Dollars

Der US-Dollar verzeichnete einen deutlichen Rückgang und setzte seinen Abwärtstrend gegenüber einem Korb wichtiger Währungen fort, nachdem jüngste Wirtschaftsindikatoren eine Abschwächung des Arbeitsmarktes signalisiert hatten. Der WSJ-Dollar-Index sank um 0,2 %, eine Reaktion auf den JOLTS-Bericht für Juli, der eine signifikante Reduzierung der offenen Stellen im Vergleich zum Vormonat aufwies. Diese sich abzeichnende Schwäche der Beschäftigungszahlen hat die Markterwartungen hinsichtlich potenzieller Zinssenkungen durch die Federal Reserve verstärkt und folglich den Abwärtsdruck auf den Greenback gegenüber dem Yen, dem Pfund Sterling und dem Euro intensiviert.

Gold behauptet sich als sicherer Hafen

Im Gegensatz dazu behauptete Gold eine stabile Entwicklung und notierte in den asiatischen Handelssitzungen um 3.588,52 US-Dollar pro Unze. Die Aussicht auf ein lockereres geldpolitisches Umfeld seitens der Federal Reserve erhöht typischerweise die Attraktivität von nicht zinstragenden Vermögenswerten wie Gold, da die Opportunitätskosten des Haltens des Metalls sinken. Analysten, darunter solche von Sucden Financial, hoben die JOLTS-Daten für Juli als Bestätigung einer moderierenden Arbeitsnachfrage hervor, was die Argumentation für eine akkommodierendere Politik untermauert und das Anlegerinteresse an traditionellen sicheren Häfen fördert, während auf weitere Beschäftigungsdaten gewartet wird.

Volatilität an den Ölmärkten

Im Energiesektor gaben die Rohölpreise frühere Gewinne wieder ab, da sich der Fokus des Marktes auf das bevorstehende OPEC+-Treffen und dessen Auswirkungen auf die Produktionsquoten für das vierte Quartal verlagerte. Die Futures für West Texas Intermediate (WTI) sanken um 2,5 % auf 63,97 US-Dollar pro Barrel, während die Brent-Rohöl-Futures um 2,2 % fielen und bei 67,60 US-Dollar schlossen. Die Marktteilnehmer beobachten genau alle Anzeichen dafür, dass einige Mitglieder zusätzliche Angebotskürzungen rückgängig machen könnten, eine Entscheidung, die laut von Reuters zitierten Quellen weiterhin ungewiss ist. Hinzu kommt die Erwartung des wöchentlichen EIA-Lagerberichts, der voraussichtlich einen dritten Rückgang der Rohölbestände in Folge zeigen wird, zusammen mit Reduzierungen der Benzin- und Dieselreserven.

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