Die globalen Finanzmärkte starteten die Woche widerstandsfähig, wobei Aktien trotz eines komplexen Zusammenspiels geopolitischer Unsicherheiten und anhaltender Inflationsängste breit zulegten. Investoren bewerten aufmerksam neue Wirtschaftsindikatoren und politische Veränderungen auf allen Kontinenten und wägen dabei den Optimismus robuster Gewinne gegen mögliche geldpolitische Anpassungen und regionale Instabilität ab. Dieses dynamische Umfeld bereitet die Bühne für eine entscheidende Woche, insbesondere da bevorstehende Inflationsdaten die Richtung der Zentralbanken beeinflussen könnten.
Nordamerikanische und asiatische Marktdynamik
Futures, die an den Dow Jones Industrial Average, S&P 500 und Nasdaq-100 gekoppelt sind, verzeichneten moderate Gewinne, wobei die Marktteilnehmer die im Laufe der Woche erwarteten Inflationsberichte genau beobachten. Gleichzeitig zeigten neue Handelsdaten aus China für August ein komplexes Wirtschaftsbild. Die Exporte stiegen im Jahresvergleich um 4,4 % in Dollar, was unter der von Reuters befragten Ökonomen prognostizierten 5,0 % lag. Auch die Importe blieben hinter den Erwartungen zurück, was die anhaltenden Herausforderungen durch die Immobilienkrise des Landes und die hohe Arbeitslosigkeit widerspiegelt, die die Binnennachfrage weiterhin dämpfen.
In der breiteren Asien-Pazifik-Region schlossen die Märkte überwiegend höher und zeigten sich widerstandsfähig inmitten politischer Entwicklungen. Japans Aktien reagierten positiv auf den Rücktritt von Premierminister Shigeru Ishiba, wobei der Nikkei 225 um 1,45 % auf 43.643,81 stieg und der Topix um 1,06 % auf einen Rekordwert von 3.138,2 zulegte. Diese Dynamik ging einher mit einem schwächeren Yen, der um 0,64 % auf 148,33 pro Dollar abwertete, und einem Ausverkauf japanischer Anleihen, der die Rendite der 30-jährigen Staatsanleihe um über 4 Basispunkte auf 3,272 % ansteigen ließ. Andernorts stieg Südkoreas Kospi um 0,45 %, Hongkongs Hang Seng Index legte um 0,8 % zu und Chinas CSI 300 erhöhte sich leicht um 0,16 %. Australiens S&P/ASX 200 schloss jedoch mit einem Minus von 0,24 %, im Gegensatz zu den Gewinnen, die bei Indiens Nifty 50 und Sensex zu verzeichnen waren.
Europäische Wirtschafts- und Politlandschaft
Die europäischen Aktienmärkte eröffneten im Allgemeinen höher, obwohl politische Spannungen in Frankreich eine zusätzliche Unsicherheitsebene schufen. Der britische FTSE Index legte um 0,1 % zu, Deutschlands DAX stieg um 0,7 % und Frankreichs CAC 40 erhöhte sich um 0,4 %. Im Gegensatz dazu verzeichnete Italiens FTSE MIB einen Rückgang von 0,9 %. Das politische Rampenlicht blieb auf Paris gerichtet, wo der Aufruf von Premierminister Francois Bayrou zu einer Vertrauensabstimmung, ausgelöst durch vorgeschlagene Ausgabenkürzungen in Höhe von 44 Milliarden Euro (51,5 Milliarden US-Dollar), interne Reibereien verursachte und zur vorsichtigen Stimmung des Gesamtmarktes beitrug.
Rohstoff- und Energiesektor
An den Rohstoffmärkten stiegen die Ölpreise leicht an, nachdem OPEC+ eine Erhöhung der Fördermenge um 137.000 Barrel pro Tag ab Oktober angekündigt hatte. Dieser moderate Anstieg, der geringer ausfiel als frühere Anpassungen, führte dazu, dass Brent-Rohöl um 0,53 % auf 62,20 $ pro Barrel stieg, während US West Texas Intermediate-Rohöl um 0,6 % auf 65,89 $ zulegte. Industriemetalle setzten ihre Gewinne ebenfalls fort, wobei die Kupferpreise an der London Metal Exchange um 0,1 % auf 9.908,50 $ pro Tonne stiegen, nachdem sie kürzlich ein Fünfmonatshoch erreicht hatten. Aluminium und Zink verzeichneten ebenfalls leichte Zuwächse. Ein gegensätzlicher Trend zeigte sich jedoch in China, wo sowohl in Yuan notierte Futures-Kontrakte an der Dalian-Börse als auch Shanghaier Stahlkontrakte fielen, was auf eine gewisse Schwäche im breiteren Materialsektor hindeutet.
Festverzinsliche Wertpapiere und Edelmetalle
Der Anleihemarkt zeigte relativ geringe Veränderungen bei den Renditen von US-Staatsanleihen. Die 10-jährige Rendite stieg leicht auf 4,089 %, und die 2-jährige Rendite legte um fast einen Basispunkt auf 3,515 % zu, während die 30-jährige Rendite um 4,773 % stabil blieb. Bei Edelmetallen bewegte sich Gold knapp unter seinem jüngsten Höchststand, wobei die Spotpreise um 0,2 % auf 3.592,91 $ pro Unze stiegen und sich nach einer 1,5 %igen Rallye am Freitag seinem vorherigen Hoch von fast 3.600 $ näherten. Der Bloomberg Dollar Spot Index stieg um 0,1 %, während Silber und Platin leichte Rückgänge verzeichneten und Palladium weitgehend unverändert blieb.

Kolumnistin für Geld, Menschen & Geschichten hinter den Zahlen
Nina findet, dass sich hinter jeder Zahl eine Geschichte verbirgt – manchmal tragisch, oft absurd, aber immer spannend. Sie schreibt mit Herz, Verstand und einem scharfen Blick für Details. Während andere nur den Chart sehen, fragt sie sich: Wer hat eigentlich diesen Kursanstieg ausgelöst – und warum? Übrigens: Sie hat ein Sparkonto seit sie 6 ist und gibt trotzdem zu viel für Bücher aus.