Aktuelle Wirtschaftsindikatoren, insbesondere ein Rückgang der US-Arbeitslosenansprüche, haben dem Dollar vorübergehend Auftrieb verliehen. Dieser Aufschwung könnte jedoch nur von kurzer Dauer sein, da zugrunde liegende Trends und strategisches Anlegerverhalten auf eine potenzielle Schwächung der US-Währung in den kommenden Monaten hindeuten. Diese Dynamik spielt sich vor dem Hintergrund bedeutender geldpolitischer Anpassungen durch die Federal Reserve und sich entwickelnder geopolitischer Erwägungen ab.
Der US-Dollar verzeichnete zu Beginn der Woche eine moderate Aufwertung, die hauptsächlich auf einen überraschend positiven Arbeitsmarktbericht zurückzuführen war. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung verzeichneten einen bemerkenswerten Rückgang und fielen in der Woche bis zum 13. September um 33.000 auf 231.000. Dies steht in starkem Kontrast zur Vorwoche, als die Zahl bei 264.000 lag, dem höchsten Stand seit Oktober 2021. Analysten von ING beobachteten, dass diese positiven Arbeitsmarktdaten die aktuelle Stärke des Dollars rechtfertigen. Gleichzeitig gewann der japanische Yen an Boden, da die Bank of Japan eine festere Haltung in ihrer Geldpolitik einnahm.
Diese Währungsbewegung folgte der Entscheidung der Federal Reserve, eine Zinssenkung vorzunehmen, die erste seit mehreren Monaten. Die Zentralbank signalisierte auch die Möglichkeit von zwei weiteren Senkungen vor Jahresende. Trotz dieser Entwicklungen warnte ING, dass der Dollar überbewertet sein könnte, was auf einen möglichen Rückgang hindeutet. Sie gehen davon aus, dass reduzierte Finanzierungskosten die Nachfrage nach Absicherungsgeschäften gegen den US-Dollar stimulieren und eine weitere Aufwertung dämpfen könnten.
Neben Wirtschaftsdaten beeinflusst auch die politische Landschaft die Marktstimmung. Der Oberste Gerichtshof hat für den 5. November eine Anhörung angesetzt, um die Rechtmäßigkeit der vom Präsidenten Trump eingeführten globalen Zölle zu prüfen. Der Präsident hat die Federal Reserve zuvor für ihr Tempo bei der Senkung der Zinssätze kritisiert. Darüber hinaus hat seine Regierung die gerichtliche Genehmigung beantragt, Gouverneurin Lisa Cook zu entfernen, eine beispiellose Maßnahme, die die Überprüfung der operativen Unabhängigkeit der Zentralbank verstärkt.
Während der Dollar gegen Ende der Woche Widerstandsfähigkeit zeigte, ist eine erkennbare Zunahme von Risikobegrenzungsstrategien bei Anlegern zu beobachten. Ausländische Investoren erwerben aktiv US-Vermögenswerte, trennen sich aber gleichzeitig als Schutzmaßnahme vom Dollar. Strategen der Bank of America (BofA) haben eine „erneute USD-Schwäche“ hervorgehoben und festgestellt, dass die Märkte zunehmend die Absicherung von Dollar-Risiken priorisieren. Dieser Trend spiegelt sich in einem Rückgang des Dollar-Index um mehr als 1 % in den letzten drei Monaten wider.
BofA hat auch auf einen allmählichen, aber deutlichen Prozess der „De-Dollarisierung“ der globalen Reserven hingewiesen. Internationale Reservemanager zeigen ein erhöhtes Interesse an Währungen wie dem australischen und kanadischen Dollar sowie an denen der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika). Diese strategische Verlagerung der Reserveallokation wird voraussichtlich ein wichtiges Thema am Devisenmarkt sein. In diesem sich entwickelnden Umfeld könnten Währungen wie das britische Pfund und der australische Dollar von einem Umfeld niedrigerer US-Zinsen und erhöhter Unsicherheit über die zukünftigen geldpolitischen Entscheidungen der Federal Reserve profitieren.

Felix schreibt über Kurse, als wären sie Charaktere in einer Soap – mit Drama, Wendungen und gelegentlichen Crashs. Er hat eine Schwäche für Diagramme, benutzt das Wort „Volatilität“ in Alltagsgesprächen und bringt sogar seine Katze dazu, die DAX-Tabelle täglich zu beobachten. Sein Lieblingsspruch: „Buy the dip – und den Kaffee gleich dazu.“