Das französische Startup Tut Tut hat mit der Zustellung seiner millionsten Sendung einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Dies ist ein Beweis für sein innovatives Crowdshipping-Modell, das lokale Gemeinschaften für die E-Commerce-Logistik mobilisiert. Dieser Ansatz nutzt die täglichen Pendelstrecken von Einzelpersonen, um die Abholung und Zustellung von Waren in einem Umkreis von 30 Kilometern zu erleichtern und ein kollaboratives Ökosystem zu fördern, das dem von Ride-Sharing-Plattformen ähnelt, sich aber auf Paketdienste konzentriert.
Tut Tut wurde 2021 gegründet und hat seine Nutzerbasis in ganz Frankreich schnell auf 300.000 Personen erweitert. Die Plattform ermöglicht es Nutzern, als „Co-Transporter“ zu fungieren, Lieferaufgaben in ihre regulären Routinen zu integrieren und ein zusätzliches Einkommen zu erzielen. Dieses Modell soll eine kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Lieferdiensten bieten und gleichzeitig die Gemeinschaftsbindung stärken.
Der operative Rahmen von Tut Tut ermöglicht es Einzelpersonen, sich als Co-Transporter zu registrieren und Lieferanfragen für eine Vielzahl von Artikeln, von Lebensmitteln bis hin zu größeren Waren, anzunehmen. Das System verwendet einen KI-gesteuerten Algorithmus, um verfügbare Co-Transporter mit Lieferbedürfnissen abzugleichen, basierend auf ihrem Standort und Zeitplan, und ermöglicht es Kunden, bevorzugte Lieferzeiten anzugeben. Diese Optimierung bestehender Reisemuster zielt darauf ab, die Gesamtzahl der für Lieferungen erforderlichen Fahrten zu reduzieren und dadurch die CO2-Emissionen zu minimieren. Der Service ist sieben Tage die Woche geöffnet, was sein flexibles und gemeinschaftsorientiertes Design widerspiegelt.
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal von Tut Tut ist sein bewusstes Design, das verhindern soll, dass die Co-Transportierung zu einer Hauptbeschäftigung wird. Die Einnahmen sind als bescheidener Nebenverdienst strukturiert, mit strengen Grenzen für tägliche Lieferungen und monatliche Einkommen. Dies stellt sicher, dass der Dienst eine sekundäre Einkommensquelle bleibt und hauptsächlich Personen anspricht, die soziale Kontakte suchen und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft leisten möchten, wie z. B. Rentner.
Das kollaborative Liefermodell hat in Frankreich eine starke Resonanz gefunden. Tut Tut verzeichnete zwischen Januar und August 2025 eine Verdopplung seines Liefervolumens, was in der millionsten Zustellung gipfelte. Pierre-Etienne Montenot, der Geschäftsführer des Unternehmens und ehemaliger europäischer Logistikdirektor bei Amazon, setzt sich für dieses Modell ein, um dem allgegenwärtigen Wachstum des E-Commerce mit gestärkten lokalen Verbindungen entgegenzuwirken.
Tut Tut generiert Einnahmen durch eine Provision von 25-30 % pro Lieferung, die von einem Netzwerk von über 4.000 Partnerhändlern, darunter große Ketten wie Carrefour und Auchan, bezogen wird. Diese Partnerschaften sind für beide Seiten von Vorteil, da Einzelhändler ihre eigenen Lieferkosten senken und Initiativen unterstützen können, die geringere Emissionen und gemeinschaftliches Engagement fördern.
Mit dem vielversprechenden Wachstum seiner Inlandsaktivitäten richtet Tut Tut nun seinen Blick auf die internationale Expansion. Das Unternehmen plant, seinen Crowdshipping-Service 2026 in Spanien und Italien einzuführen, mit dem Ziel, sich als führender europäischer Anbieter für die Last-Mile-Logistik zu etablieren. Während bestimmte Märkte wie Deutschland Anpassungen erfordern könnten und der britische Markt als sehr entwickelt gilt, ist Tut Tut von seinem einzigartigen Wertversprechen überzeugt. Das Unternehmen hat ein starkes Investoreninteresse signalisiert, was darauf hindeutet, dass es die notwendige Finanzierung für die Expansion sichern kann, ohne seine strategische Ausrichtung zu gefährden.

Felix schreibt über Kurse, als wären sie Charaktere in einer Soap – mit Drama, Wendungen und gelegentlichen Crashs. Er hat eine Schwäche für Diagramme, benutzt das Wort „Volatilität“ in Alltagsgesprächen und bringt sogar seine Katze dazu, die DAX-Tabelle täglich zu beobachten. Sein Lieblingsspruch: „Buy the dip – und den Kaffee gleich dazu.“