S&P 500 schwächelt: Globale Anleger meiden US-Aktien.

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By Felix Neumann

Der S&P 500 hat einen signifikanten Rückgang seiner relativen globalen Performance erlebt und damit die schwächste Position seit sechzehn Jahren erreicht. Dieser Abschwung, trotz eines Zuwachses von 11 % seit Jahresbeginn und zahlreicher Allzeithochs, hat dazu geführt, dass der Index auf Platz 66 der weltweit leistungsstärksten Aktienindizes abgerutscht ist. Dies steht in starkem Kontrast zu seiner historischen Stellung und signalisiert eine potenzielle Verschiebung der globalen Investitionsattraktivität, da Märkte in Europa, Asien und Schwellenländern überlegene Renditen aufweisen.

Mehrere Faktoren tragen zur Underperformance des S&P 500 bei. Ein schwächerer US-Dollar hat die Gewinne in ausländischen Märkten in Dollar gerechnet aufgebläht. Darüber hinaus dämpfen geopolitische Spannungen, insbesondere die anhaltenden Handelsstreitigkeiten unter Präsident Donald Trump, das Investorenvertrauen. Analysten deuten an, dass die Eskalation von Zöllen und Handelskriegen eine Umschichtung von Kapital bewirkt, da globale Investoren ihre Aufmerksamkeit auf heimische oder alternative Märkte lenken.

Im Gegensatz zu den Schwierigkeiten des S&P 500 zeigen die Märkte in Europa und Asien ein robustes Wachstum. Diese Outperformance wird auf mehrere wichtige wirtschaftliche Vorteile zurückgeführt, darunter niedrigere Zinssätze und attraktivere Bewertungen. Beispielsweise sind die europäischen Kreditkosten deutlich niedriger als die in den USA, was Unternehmen einen einfacheren Zugang zur Finanzierung ermöglicht. Darüber hinaus werden Aktien in Europa mit Bewertungen gehandelt, die etwa 35 % niedriger sind als ihre US-Pendants, was den Anlegern ein größeres Aufwärtspotenzial bietet.

Spezifische Unternehmen in Europa und Asien verzeichneten erhebliche Gewinne, die ihre jeweiligen Märkte stärkten. In Deutschland hat sich die Aktie von Rheinmetall AG verdreifacht, was zu einem Zuwachs von 22 % im DAX-Index beitrug, teilweise angetrieben durch erhöhte Verteidigungsausgaben. Spaniens Banco Santander hat ihren Wert fast verdoppelt, unterstützt durch starke Bankenergebnisse. In Südkorea ist der Kospi-Index in diesem Jahr um 50 % gestiegen, wobei Samsung Electronics und SK Hynix von Chip-Deals profitierten. Japans Nikkei 225 hat Rekordhöhen erreicht, wobei die SoftBank Group einen signifikanten Anstieg verzeichnete, zusammen mit Gewinnen von Unternehmen wie Mitsubishi Heavy Industries und Japan Steel Works, die ebenfalls mit Aussichten auf Verteidigungsausgaben verbunden sind. Selbst China verzeichnete ein erneutes Investoreninteresse, wobei sein Hang Seng Tech Index in diesem Jahr um 40 % anstieg.

Die Konzentration der Gewinne innerhalb des S&P 500 selbst unterstreicht seine strukturellen Probleme. Einige dominante Technologieunternehmen sind für einen unverhältnismäßig großen Anteil der Performance des Index verantwortlich, während eine gleichgewichtete Version einen weitaus bescheideneren Zuwachs verzeichnete. Mit einer Prämie von 46 % gegenüber dem globalen Durchschnitt auf Basis der zukünftigen Gewinne veranlasst die Bewertung des S&P 500 nun selbst langfristige Anleger, nach Diversifizierung zu suchen. Umfragen deuten auf eine wachsende Untergewichtung von US-Aktien unter globalen Fondsmanagern hin, mit einer entsprechenden Übergewichtung in der Eurozone und in Schwellenländern, was eine strategische Verlagerung hin zu Regionen signalisiert, die breitere Wachstumsaussichten und zugänglichere Einstiegspunkte bieten.

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