Costco Wholesale hat sich gegen das Angebot von Mifepriston, einem pharmazezeutischen Mittel, das für medikamentöse Schwangerschaftsabbrüche verwendet wird, in seinem umfassenden Netzwerk von über 500 US-Apotheken entschieden. Diese strategische Entscheidung, wie vom multinationalen Einzelhändler angegeben, spiegelt eine Einschätzung der minimalen direkten Nachfrage seitens seiner Mitgliederbasis sowie die vorherrschende Praxis wider, dass medizinische Dienstleister das Medikament direkt abgeben. Der Schritt unterstreicht das komplexe Zusammenspiel von Konsumentennachfrage, Unternehmenspolitik und gesellschaftlichem Druck bei der Verteilung sensibler Pharmazeutika.
- Costco Wholesale bietet Mifepriston in seinen US-Apotheken nicht an.
- Die Entscheidung basiert auf geringer Nachfrage der Mitglieder und der üblichen Abgabe durch medizinisches Fachpersonal.
- Diese Haltung wird von religiösen Organisationen, die gegen den Verkauf durch Einzelhändler sind, begrüßt.
- Interessenvertretungen konzentrieren sich nun auf andere Ketten wie Walgreens und CVS Health.
- Walgreens und CVS Health bieten Mifepriston dort an, wo es gesetzlich zulässig ist und nach Zertifizierung.
Costcos Entscheidung und Begründung
Laut Berichten von Reuters bestätigte Costco seine konsequente Haltung, Mifepriston nicht zu verkaufen, was primär auf einen Mangel an geäußertem Interesse seiner Mitglieder und anderer Patienten zurückgeführt wird. Das Unternehmen betonte sein Verständnis, dass solche Medikamente typischerweise direkt von medizinischen Fachkräften abgegeben werden.
Interessenvertretungen und Branchenreaktion
Diese Unternehmenshaltung steht im Einklang mit den Bemühungen von religiösen Organisationen, darunter Inspire Investing und Alliance Defending Freedom, die sich aktiv gegen den Verkauf von Mifepriston durch Einzelhändler eingesetzt haben. Vertreter dieser Gruppen haben solche Ergebnisse, wie von Bloomberg News berichtet, öffentlich als bedeutende Erfolge in ihren laufenden Kampagnen gewertet.
Vorgehen anderer Apothekenketten
Nach dieser Entwicklung haben diese Interessenvertretungen ihren Fokus Berichten zufolge auf andere große Apothekenketten, insbesondere Walgreens und CVS Health, verlagert. Diese Einzelhändler haben begonnen, Mifepriston in Jurisdiktionen anzubieten, in denen Abtreibung rechtlich zulässig ist, unter Einhaltung strenger behördlicher Zertifizierungen. CVS Health hat beispielsweise sein Engagement für die Frauengesundheit bekräftigt und gleichzeitig seine Praxis bestätigt, Mifepriston-Rezepte in Staaten abzugeben, in denen dies gesetzlich zulässig ist, vorausgesetzt, ein strenger Zertifizierungsprozess wird abgeschlossen und alle von der FDA vorgeschriebenen Protokolle werden eingehalten.
Regulatorisches Umfeld und Akzeptanz von Mifepriston
Das regulatorische Umfeld um Mifepriston hat auch politischen Druck erfahren, wobei über 20 republikanische Generalstaatsanwälte die Trump-Administration zuvor aufgefordert hatten, strengere Sicherheitsprotokolle für das Medikament wieder einzuführen, unter Verweis auf wahrgenommene Risiken. Mifepriston, das in Kombination mit Misoprostol zur Beendigung früher Schwangerschaften eingesetzt wird, erhielt jedoch im Jahr 2000 die Zulassung der U.S. Food and Drug Administration (FDA). Die Website der Behörde weist darauf hin, dass diese Zulassung einer umfassenden Überprüfung folgte, die ihre Sicherheit und Wirksamkeit bestätigte, wobei nachfolgende periodische Überprüfungen diese Ergebnisse bekräftigten und keine neuen Sicherheitsbedenken identifizierten. Dieses Medikament ist zu einer vorherrschenden Methode geworden und machte laut einer Studie des Guttmacher Instituts im Jahr 2023 über die Hälfte aller Abtreibungen im US-Gesundheitssystem aus.
Fazit: Herausforderungen im Medikamentenzugang
Die sich entwickelnde Landschaft des Medikamentenzugangs, insbesondere bei Medikamenten, die in gesellschaftspolitische Debatten verwickelt sind, unterstreicht eine anhaltende Herausforderung für Unternehmen, die zwischen Konsumentenerwartungen, regulatorischen Rahmenbedingungen und vielfältigen Interessenvertretungen navigieren müssen.

Kolumnistin für Geld, Menschen & Geschichten hinter den Zahlen
Nina findet, dass sich hinter jeder Zahl eine Geschichte verbirgt – manchmal tragisch, oft absurd, aber immer spannend. Sie schreibt mit Herz, Verstand und einem scharfen Blick für Details. Während andere nur den Chart sehen, fragt sie sich: Wer hat eigentlich diesen Kursanstieg ausgelöst – und warum? Übrigens: Sie hat ein Sparkonto seit sie 6 ist und gibt trotzdem zu viel für Bücher aus.