Experten warnen: Trump bedroht Fed-Autonomie – US-Wirtschaft in Gefahr

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By Felix Neumann

Die wahrgenommene Erosion der Unabhängigkeit der Federal Reserve unter politischem Druck ist ein wachsendes Anliegen unter Finanzexperten. Eine deutliche Mehrheit warnt vor schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen, darunter steigende Inflation, höhere Arbeitslosigkeit und ein abwertender Dollar. Diese Einschätzung spiegelt eine kontroverse Dynamik zwischen politischer Führung und der Stabilität der Geldpolitik wider und beleuchtet potenzielle Herausforderungen für die Wirtschaftsaussichten der USA.

Bedrohungen der geldpolitischen Autonomie

Eine aktuelle Umfrage unter Ökonomen, Fondsmanagern und Strategen ergab, dass 82 % glauben, Präsident Donald Trump versuche aktiv, die Autonomie der Federal Reserve zu untergraben. Davon sehen 41 % seine Handlungen als Versuch, die Unabhängigkeit der Fed vollständig zu beseitigen, und weitere 41 % als Bemühung, sie einzuschränken. Diese weitverbreitete Besorgnis unterstreicht die kontroverse Beziehung zwischen politischen Agenden und der Unparteilichkeit, die für die Operationen einer Zentralbank als entscheidend erachtet wird.

Die potenziellen wirtschaftlichen Folgen solcher Interventionen sind ein dominantes Thema in Expertendiskussionen. Konkret erwarten 68 % der Experten, dass präsidiale Strategien den Inflationsdruck anheizen könnten, während 57 % einen Anstieg der Arbeitslosigkeit voraussagen. Des Weiteren prognostizieren 54 % ein schwächeres Wirtschaftswachstum, und bemerkenswerte 74 % rechnen mit einer Abwertung des Dollars. Analysten zufolge sind das Drängen der Regierung auf kurzfristige Zinssenkungen, selbst auf die Gefahr höherer Inflation hin, und die Ernennung von Loyalisten in den Vorstand der Federal Reserve die Hauptursachen für diese Bedenken. Umgekehrt argumentieren einige, wie Thomas Simons von Jefferies, dass die Bedrohung der Unabhängigkeit aufgrund der strukturellen Schutzmechanismen des Federal Open Market Committee (FOMC) „übertrieben“ sei.

Markterwartungen und Wirtschaftsprognosen

Inmitten dieser Debatte erwarten die Marktteilnehmer weitgehend, dass die Federal Reserve diese Woche eine Zinssenkung um einen Viertelpunkt vornehmen wird. Während 41 % der Befragten diese Senkung für angemessen halten, plädieren bemerkenswerte 28 % für eine aggressivere Senkung um einen halben Punkt, und ein gleicher Prozentsatz bevorzugt keine Änderung, was die unterschiedlichen Ansichten zur aktuellen Geldpolitik widerspiegelt. Längerfristige Prognosen deuten darauf hin, dass der Leitzins von durchschnittlich 4,38 % auf 3,66 % im Jahr 2025 sinken und bis 2026 weiter auf 3,13 % zurückgehen wird. Das Wirtschaftswachstum wird voraussichtlich 2025 bei 1,5 % liegen, bevor es 2026 auf 2 % ansteigt, wobei die Inflation im nächsten Jahr bei etwa 3,05 % erwartet wird und sich 2026 auf 2,8 % abschwächt.

Externe wirtschaftliche Gegenwinde

Jenseits interner politischer Dynamiken werden Handelszölle als die größte Bedrohung für die Wirtschaft identifiziert, wobei 86 % der befragten Experten erwarten, dass sie die Preise weiter in die Höhe treiben werden. Die Last dieser Kosten wird voraussichtlich Verbraucher (31 %), Großhändler und Importeure (29 %), Einzelhändler (23 %) und Exporteure (18 %) betreffen. Weitere erhebliche Risiken umfassen die allgemeine wirtschaftspolitische Unsicherheit und den anhaltenden Druck auf die Federal Reserve, was das empfindliche Gleichgewicht unterstreicht, das für nachhaltige wirtschaftliche Stabilität und vorhersehbare Märkte erforderlich ist.

Wie John Ryding von Brean Capital treffend warnt: „Geldpolitik funktioniert am besten, wenn Zentralbanken frei von politischer Einmischung sind“ – eine Einschätzung, die in Finanzkreisen, die sich um die zukünftige Entwicklung der US-Wirtschaft sorgen, tiefen Widerhall findet.

Quellen

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