Die Vergütung von Vorstandsvorsitzenden der größten börsennotierten Unternehmen Großbritanniens hat ein beispielloses Niveau erreicht, was den anhaltenden Diskurs über Vorstandsvergütungen im breiteren wirtschaftlichen Kontext intensiviert. Dieser Anstieg unterstreicht eine signifikante und wachsende Divergenz von den durchschnittlichen Arbeitnehmerlöhnen.
- Die Medianvergütung der FTSE 100 CEOs lag im Geschäftsjahr bis zum 31. März bei 4,58 Millionen Pfund.
- Dies ist der höchste Wert seit Beginn der umfassenden Offenlegung im Jahr 2013 und ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
- Ein FTSE 100 CEO verdient durchschnittlich das 122-fache des Gehalts eines typischen britischen Vollzeitbeschäftigten.
- Die Disparität in den USA ist mit dem 290-fachen des durchschnittlichen Arbeitnehmerlohns noch ausgeprägter.
- Die jüngste Analyse zeigte keine Frauen unter den Top 10 der FTSE 100 Verdiener.
- Seit 2019 sind börsennotierte Unternehmen verpflichtet, das Verhältnis zwischen CEO- und Durchschnittslohn offenzulegen.
Aktuelle Zahlen zur Vorstandsvergütung
Daten des High Pay Centre zeigen, dass die Medianvergütung für FTSE 100 CEOs im Geschäftsjahr, das am 31. März endete, 4,58 Millionen Pfund betrug. Dies stellt einen Anstieg von 4,29 Millionen Pfund im vorherigen Geschäftsjahr dar und markiert den höchsten Wert, seit die umfassende Offenlegung im Jahr 2013 begann. Die durchschnittlichen Bonuszahlungen stiegen ebenfalls an, von 1,48 Millionen Pfund auf 1,61 Millionen Pfund.
Der Kontrast zu durchschnittlichen Arbeitnehmerlöhnen
Diese Vorstandsvergütung steht in starkem Kontrast zu den durchschnittlichen Arbeitnehmerlöhnen. Ein typischer britischer Vollzeitbeschäftigter verdiente im letzten Jahr 37.430 Pfund, was impliziert, dass ein Median-FTSE 100 CEO ungefähr 122-mal mehr verdiente. In den USA ist die Disparität noch größer: Führende Führungskräfte verdienten 2023 laut einem Bericht des Economic Policy Institute rund das 290-fache des durchschnittlichen Arbeitnehmergehalts.
Geschlechterungleichheit bei Top-Verdienern
Die jüngste Analyse zeigt keine Frauen unter den Top 10 der FTSE 100 Verdiener. Obwohl neun weibliche CEOs über das gesamte Jahr hinweg im Index tätig waren, lag ihre Medianvergütung bei 3,27 Millionen Pfund, was deutlich unter dem Median von 4,64 Millionen Pfund für männliche Pendants liegt. Bemerkenswert ist, dass die höchstbezahlte weibliche Führungskraft Großbritanniens, Denise Coates von der Bet365 Group, 94,66 Millionen Pfund verdiente, obwohl ihr Unternehmen nicht im FTSE 100 gelistet ist.
Transparenzinitiativen und Offenlegungspflichten
Um die Transparenz zu erhöhen, sind in London börsennotierte Unternehmen mit über 250 Mitarbeitern seit 2019 verpflichtet, das Verhältnis zwischen CEO- und Durchschnittslohn offenzulegen. Diese „Einzelfiguren“-Offenlegung schreibt die Meldung von Grundgehalt, Boni, Renten sowie kurz- und langfristigen Leistungsanreizen vor und bietet somit eine klarere Sicht auf die Vergütungsstrukturen.

Felix schreibt über Kurse, als wären sie Charaktere in einer Soap – mit Drama, Wendungen und gelegentlichen Crashs. Er hat eine Schwäche für Diagramme, benutzt das Wort „Volatilität“ in Alltagsgesprächen und bringt sogar seine Katze dazu, die DAX-Tabelle täglich zu beobachten. Sein Lieblingsspruch: „Buy the dip – und den Kaffee gleich dazu.“