Globale Wirtschaft: US-Arbeitsmarktstärke, Rekordschulden und Trumps Handelspolitik im Fokus.

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By Johanna

Die globale Wirtschaftslandschaft wird maßgeblich durch das Zusammenspiel einer robusten US-Arbeitsmarktentwicklung, einer eskalierenden Handelspolitik und einer steigenden Staatsverschuldung geprägt. Während starke Beschäftigungszahlen die Wall Street zu neuen Höchstständen getrieben haben, sorgt der intensivierte Vorstoß von Präsident Donald Trump für Handelsabkommen, insbesondere mit wichtigen asiatischen Partnern, für Unsicherheit auf den internationalen Märkten. Gleichzeitig steht ein neues Fiskalpaket kurz davor, die US-Staatsverschuldung erheblich auszuweiten.

Asiatische Märkte unter Druck

Die asiatischen Aktienmärkte zeigten eine gemischte Performance. Japans Nikkei verzeichnete einen Zuwachs von 0,3 %, während Hongkongs Hang Seng um 1,3 % fiel. Festlandchina verzeichnete leichte Rückgänge, Taiwan gab um 0,2 % nach, und Südkorea sank um über 1 %. Diese Divergenz unterstreicht die Marktsensibilität gegenüber der bevorstehenden Handelsfrist von Präsident Trump am 9. Juli und umfassenderen politischen Unsicherheiten in den USA.

US-Binnenwirtschaft: Wachstum versus Verschuldung

Im Inland zeigte der US-Aktienmarkt Widerstandsfähigkeit: Der S&P 500 stieg in einer verkürzten Sitzung vor dem Unabhängigkeitstag um 0,8 % auf einen neuen Höchststand. Diese Entwicklung wurde durch einen stärker als erwarteten Arbeitsmarktbericht angetrieben, der wirtschaftliche Dynamik signalisiert. Dieser positive Trend steht jedoch im Kontrast zu einer erheblichen fiskalischen Expansion: Das Repräsentantenhaus genehmigte Präsident Trumps neues Fiskalgesetz, das voraussichtlich weitere 3,4 Billionen US-Dollar zur Staatsverschuldung hinzufügen wird. Dies erhöht die gesamte US-Staatsverschuldung laut dem Congressional Budget Office (CBO) auf 36,2 Billionen US-Dollar und wirft Bedenken hinsichtlich der langfristigen Tragfähigkeit auf.

Handelspolitische Entwicklungen und globale Unsicherheit

Die Regierung von Präsident Trump verfolgt aktiv neue Handelsabkommen und hat bereits Vereinbarungen mit Vietnam, China und dem Vereinigten Königreich geschlossen. Angesichts der näher rückenden Frist vom 9. Juli werden Briefe mit Zolldetails an weitere Partner versandt. Während Finanzminister Scott Bessent kürzlich andeutete, dass ein Abkommen mit Indien kurz bevorstehe, scheint der Fortschritt mit den wichtigen Verbündeten Japan und Südkorea, die zu den ursprünglichen Prioritäten des Weißen Hauses gehörten, zu stagnieren. Analyst Tony Sycamore von IG stellte fest, dass dieser Mangel an Durchbrüchen die regionale Marktstimmung negativ beeinflusste. Trotz dieser Handelshemmnisse deuten die robusten US-Arbeitsmarktdaten auf eine stärkere Binnenwirtschaft hin, die möglicherweise als Puffer für die globalen Märkte dienen könnte.

Reaktionen an den Finanzmärkten: Währungen und Anleihen

Robuste Beschäftigungsdaten beeinflussten die Währungsmärkte und veranlassten Anleger, ihre kurzfristigen Zinssenkungserwartungen der Federal Reserve neu zu bewerten. Der US-Dollar, nachdem er gegenüber den Hauptwährungen stark gestiegen war, reduzierte seine Gewinne und schloss 0,4 % höher. Am Freitag gab der Dollar nach, sank um 0,2 % gegenüber dem japanischen Yen (144,62) und um 0,1 % gegenüber dem Schweizer Franken (0,7942). Der Euro stieg um 0,1 % auf 1,1766 Dollar; das britische Pfund blieb stabil bei 1,3650 Dollar. Im Rentenhandel war der Handel am Freitag geschlossen. Dennoch stieg die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe um 4,7 Basispunkte auf 4,34 %, und die 2-jährige Rendite erhöhte sich um 9,3 Basispunkte auf 3,882 %, was die sich verschiebenden Zinserwartungen widerspiegelt.

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