Goldman Sachs CEO: KI-Boom könnte zu Markt-Korrektur führen

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By Felix Neumann

Die Finanzmärkte könnten innerhalb der nächsten 12 bis 24 Monate eine deutliche Korrektur erfahren, da der aktuelle Begeisterungsschub rund um künstliche Intelligenz (KI) historische spekulative Booms widerspiegelt. Diese Prognose stammt von David Solomon, CEO von Goldman Sachs, der die aktuelle KI-getriebene Markt-Euphorie mit der Dotcom-Blase Anfang der 2000er Jahre vergleicht. Während er das transformative Potenzial von KI anerkennt, deutet Solomon an, dass der schnelle Kapitalzufluss und das Aufkommen zahlreicher neuer Unternehmen möglicherweise die unmittelbare wirtschaftliche Realisierung der Technologie überholen, was zu einer nicht nachhaltigen Marktentwicklung führt.

Zyklen und technologische Revolutionen

Solomon äußerte seine Perspektive während der Italian Tech Week und betonte, dass die Finanzmärkte in erkennbaren Zyklen agieren. Er beobachtete ein wiederkehrendes Muster, bei dem die Einführung bahnbrechender Technologien, insbesondere solcher, die beträchtliches Kapital anziehen und neue Unternehmungen fördern, oft dazu führt, dass die Märkte ihr zukünftiges Potenzial vorwegnehmen und überbewerten. Diese Dynamik, so stellte er fest, führt unweigerlich zu einer Spaltung, bei der einige Unternehmen florieren, während andere scheitern.

Die aktuelle Aufregung um KI hat zweifellos wichtige Indizes, darunter den S&P 500 und den Nasdaq, zu Rekordhöhen getrieben. Schlüsselakteure im Technologiebereich wie Microsoft, Alphabet, Palantir und Nvidia standen an der Spitze dieser Rallye, angetrieben vom Anlegerinteresse an fortschrittlichen KI-Modellen. Diese Performance hat zuweilen andere makroökonomische Faktoren überschattet, wie z. B. Handelspolitiken, die zuvor Marktvolatilität verursacht haben. Eine wachsende Zahl von Stimmen äußert jedoch Bedenken hinsichtlich dessen, was sie als übermäßiges Maß an Marktvertrauen wahrnehmen.

Vergleich der KI-Euphorie mit der Dotcom-Ära

Der CEO zog eine direkte Parallele zwischen dem aktuellen KI-Fieber und der weit verbreiteten Einführung des Internets in den 1990er Jahren. Diese Ära sah die Geburt heutiger Tech-Giganten, war aber auch durch die berüchtigte Dotcom-Blase gekennzeichnet, eine Periode überhöhter Bewertungen, die schließlich platzte. Solomon sagte: „Ich wäre nicht überrascht, wenn wir in den nächsten 12 bis 24 Monaten eine Anpassung an den Aktienmärkten sehen würden.“ Er erläuterte, dass eine solche Korrekturphase wahrscheinlich zu gedämpften Renditen führen und die Anlegerstimmung negativ beeinflussen würde.

Obwohl Solomon es ablehnte, die aktuelle Situation explizit als „Blase“ zu bezeichnen, vermittelte er, dass das Anlegerverhalten eher von spekulativer Aufregung als von rigoroser analytischer Bewertung getrieben zu sein scheint. Er erwartet eine unvermeidliche Korrektur, deren Ausmaß von der Langlebigkeit des gegenwärtigen Aufwärtstrends am Markt abhängt. Diese Ansicht wird von anderen prominenten Persönlichkeiten geteilt, darunter Jeff Bezos, der den aktuellen KI-Moment als „industrielle Blase“ bezeichnet hat, sowie von erfahrenen Investoren wie Leon Cooperman und Warren Buffett, die Bedenken hinsichtlich außergewöhnlich hoher Bewertungen im Technologiesektor geäußert haben.

Langfristiger Optimismus inmitten kurzfristiger Vorsicht

Trotz seines vorsichtigen Ausblicks auf kurzfristige Marktkorrekturen bleibt David Solomon grundsätzlich optimistisch hinsichtlich der langfristigen Auswirkungen künstlicher Intelligenz. Er hob die expansive Natur der KI-Technologie, das Aufkommen innovativer Unternehmen und das erhebliche Potenzial hervor, das sie zur Steigerung der Produktivität und zur Schaffung neuer Marktchancen in verschiedenen Sektoren birgt. Diese duale Perspektive deutet auf einen strategischen Ansatz hin, der die Möglichkeit kurzfristiger Marktvolatilität anerkennt und gleichzeitig Vertrauen in die Fähigkeit der KI hat, Branchen neu zu gestalten und zukünftiges Wirtschaftswachstum voranzutreiben.

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