Goldman Sachs warnt: Goldkurs auf 5.000 USD – Fed-Unabhängigkeit entscheidet über Dollar

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By Johanna

Eine aktuelle Analyse von Goldman Sachs warnt, dass Gold auf 5.000 US-Dollar pro Unze steigen könnte. Diese Prognose hängt entscheidend von der Unabhängigkeit der Federal Reserve und einer potenziellen Umschichtung von Anlegerkapital aus US-Staatsanleihen ab. Ein solches Szenario, so die Analysten, würde tiefgreifende Veränderungen in der globalen Finanzstabilität signalisieren, den Status des Dollars als Reservewährung herausfordern und Golds dauerhafte Attraktivität als vertrauensunabhängiger Wertspeicher unterstreichen.

  • Goldman Sachs prognostiziert einen möglichen Goldpreis von bis zu 5.000 US-Dollar pro Unze.
  • Diese Prognose ist eng an die Unabhängigkeit der Federal Reserve und die Umverteilung von Anlegerkapital gebunden.
  • Politische Eingriffe in die US-Zentralbank lösen erhebliche Bedenken hinsichtlich der globalen Wirtschaft aus.
  • Gold hat dieses Jahr eine starke Performance gezeigt und andere Rohstoffe übertroffen.
  • Silber verzeichnet ebenfalls erhebliche Gewinne und besitzt noch Aufwärtspotenzial.
  • Makroökonomische Faktoren wie sinkende Zinsen und ein schwächerer Dollar begünstigen Edelmetalle.

Goldmans Preisprognosen und wirtschaftliche Implikationen

Goldman Sachs skizziert drei zentrale Preisentwicklungspfade für Gold. Ein Basisszenario prognostiziert 4.000 US-Dollar pro Unze bis Mitte 2026, während ein schwerwiegenderes „Tail-Risk“-Szenario den Preis nahe 4.500 US-Dollar ansiedelt. Die extremste Prognose, die sich 5.000 US-Dollar pro Unze nähert, geht davon aus, dass bescheidene 1 % der privat gehaltenen US-Staatsanleihen – etwa 850 Milliarden US-Dollar – in Barren umgeleitet werden. Eine solch signifikante Kapitalverschiebung, so die Analysten, würde eine erhebliche Inflation, einen Kollaps bei langfristigen Anleihen und Aktien sowie eine Schwächung der globalen Position des Dollars auslösen. Aktuelle Bloomberg-Daten verorten den Gold-Spotpreis bei etwa 3.540 US-Dollar, unterhalb seines jüngsten Höchststands von 3.578 US-Dollar.

Politische Intervention und Autonomie der Zentralbank

Diese finanziellen Warnungen fallen mit einem wachsenden politischen Druck auf die Federal Reserve zusammen. Präsident Donald Trump, derzeit im Amt, hat seine Bemühungen zur Beeinflussung der Zentralbank intensiviert, was sich beispielhaft in seinem Schritt zur Absetzung von Fed-Gouverneurin Lisa Cook zeigt. Diese Intervention hat die Marktbesorgnis hinsichtlich der Zukunft der US-Geldpolitik verstärkt. Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, warnte öffentlich, dass ein Verlust der Unabhängigkeit der Fed eine „ernsthafte Gefahr“ für die Weltwirtschaft darstellen würde, und verstärkte damit die Bedenken, dass politische Einmischung entscheidende Wirtschaftsentscheidungen verzerren könnte.

Golds Outperformance und Investitionsaussichten

Vor diesem Hintergrund hat Gold eine robuste Performance gezeigt, stieg dieses Jahr um über 33 % und übertraf die meisten anderen wichtigen Rohstoffe. Goldman Sachs bezeichnet in seinem Bericht „Diversify Into Commodities, Especially Gold“ Gold als seine Top-Wahl für langfristiges Engagement und merkt ausdrücklich an: „Wenn 1 % des privat gehaltenen US-Staatsanleihenmarktes in Gold fließen würde, würde der Goldpreis unter der Annahme, dass alles andere konstant bleibt, auf fast 5.000 US-Dollar pro Unze steigen.“

Silbers Potenzial und Marktindikatoren

Während Gold die größte Aufmerksamkeit auf sich zieht, hat auch Silber seit Jahresbeginn um 40 % zugelegt, obwohl es weiterhin deutlich unter seinem Hoch von 2011 von 50 US-Dollar pro Unze liegt. Das Gold-Silber-Verhältnis von 86, deutlich höher als die ~32, die während Silbers letztem 50-Dollar-Gipfel zu beobachten waren, deutet auf ein erhebliches ungenutztes Aufwärtspotenzial hin. Technische Indikatoren, einschließlich Relative Strength Index (RSI)-Werte über 68 für beide Metalle, weisen auf eine starke Dynamik hin.

Makroökonomische Treiber und Anlegerverschiebungen

Umfassendere makroökonomische Trends liefern zusätzlichen Rückenwind für Edelmetalle. Ein globales Umfeld sinkender Zinssätze, eines sich abschwächenden US-Dollars und steigender globaler Verschuldung drängt Anleger zunehmend zu nicht zinsbringenden Vermögenswerten. Da globale Zentralbanken Zinssenkungen antizipieren, verlagert sich Kapital von traditionellen Bar- und Anleihebeständen in als sicherer wahrgenommene, langfristige Wertspeicher. Für Silber könnte ein Durchbrechen der psychologischen 50-Dollar-Barriere, einem Niveau, das über ein Jahrzehnt als signifikanter Widerstand wirkte, ein erhebliches Interesse von Kleinanlegern und Spekulanten auslösen.

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