JPMorgan Chase & Co. (JPM) hat im zweiten Quartal eine robuste Finanzleistung gezeigt und die Analystenerwartungen trotz eines komplexen globalen Wirtschaftsumfelds übertroffen. Die starke Entwicklung des Bankengiganten wurde hauptsächlich durch erhebliche Gewinne in seinen Handelsgeschäften mit festverzinslichen Wertpapieren und im Investmentbanking angetrieben, was die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens inmitten der Marktvolatilität, die durch sich entwickelnde geopolitische und Handelspolitiken verursacht wurde, unterstreicht. Dieser Quartalserfolg spiegelt eine strategische Positionierung und ein effektives Risikomanagement wider, auch wenn CEO Jamie Dimon weiterhin auf anhaltende wirtschaftliche Gegenwinde hinweist.
- JPMorgan erzielte ein verwässertes Ergebnis je Aktie (EPS) von 5,24 US-Dollar, deutlich über der LSEG-Konsensschätzung von 4,48 US-Dollar.
- Die Gesamterträge erreichten 45,68 Milliarden US-Dollar und übertrafen damit die Analystenprognose von 44,06 Milliarden US-Dollar.
- Der Nettogewinn sank im Vergleich zum Vorjahr um 17 % auf 14,9 Milliarden US-Dollar, hauptsächlich bedingt durch einen einmaligen Gewinn aus Visa (V)-Aktien im Vorjahreszeitraum.
- Die Handelserlöse aus festverzinslichen Wertpapieren, Währungen und Rohstoffen (FICC) stiegen um 14 % auf 5,7 Milliarden US-Dollar.
- Die Gebühren im Investmentbanking erhöhten sich um 7 % auf 2,5 Milliarden US-Dollar, getragen von Schuldverschreibungs-Emissionen und Beratungsdienstleistungen.
- Die Bank erhöhte ihre Prognose für den Nettozinsertrag (NII) auf etwa 95,5 Milliarden US-Dollar.
Starke Finanzergebnisse über den Erwartungen
Das Finanzinstitut meldete ein verwässertes Ergebnis je Aktie (EPS) von 5,24 US-Dollar, womit es die LSEG-Konsensschätzung von 4,48 US-Dollar deutlich übertraf. Die Gesamterträge erreichten 45,68 Milliarden US-Dollar und lagen damit über der von Analysten prognostizierten Marke von 44,06 Milliarden US-Dollar. Während der Nettogewinn im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 17 % auf 14,9 Milliarden US-Dollar verzeichnete, war dies primär auf einen erheblichen einmaligen Gewinn aus Visa (V)-Aktien zurückzuführen, der im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres verbucht wurde. Selbst ohne einen einmaligen Steuervorteil, der zum EPS beitrug, ermöglichte die operative Kernstärke der Bank die Überschreitung der Prognosen.
Dynamik im Handels- und Investmentbanking
Robuster Handel trotz Marktvolatilität
Ein wesentlicher Treiber der starken Leistung in diesem Quartal war der unerwartete Anstieg der Handelserlöse. Die Erlöse aus dem Handel mit festverzinslichen Wertpapieren, Währungen und Rohstoffen (FICC) stiegen um 14 % auf 5,7 Milliarden US-Dollar, womit sie die Schätzungen von StreetAccount deutlich übertrafen. Auch die Erlöse aus dem Aktienhandel erhöhten sich um 15 % auf 3,2 Milliarden US-Dollar, was den Markterwartungen entsprach. Diese robuste Handelsaktivität fand in einer Periode erhöhter Marktvolatilität statt, die teilweise durch die laufenden Initiativen von Präsident Donald Trump zur Neugestaltung globaler Handelsabkommen beeinflusst wurde.
Wachstum im Investmentbanking
Darüber hinaus lieferte der Investmentbanking-Sektor von JPMorgan eine starke Leistung ab, wobei die Gebühren um 7 % auf 2,5 Milliarden US-Dollar stiegen und damit die StreetAccount-Prognosen um rund 450 Millionen US-Dollar übertrafen. Dieses Wachstum wurde durch erhöhte Volumina bei Schuldverschreibungs-Emissionen und Beratungsdienstleistungen vorangetrieben. CEO Jamie Dimon bemerkte, dass die Investmentbanking-Aktivitäten zu Beginn des Quartals — einer Zeit, die von Unsicherheit nach den Handelsankündigungen von Präsident Trump Anfang April geprägt war — zunächst eine Verlangsamung erfuhren, sich aber anschließend stabilisierten und wieder erholten. Diese Erholung trug maßgeblich zu den besser als erwarteteten Ergebnissen der Sparte im Vergleich zu früheren Prognosen bei.
Jamie Dimons vorsichtiger Ausblick
Trotz des positiven Ergebnisberichts wiederholte CEO Jamie Dimon seine gewohnten Warnungen vor potenziellen Wirtschaftsrisiken. Er hob Bedenken hervor, die aus der US-Handelspolitik und den damit verbundenen Unsicherheiten, sich verschlechternden geopolitischen Bedingungen, steigenden Haushaltsdefiziten und erhöhten Vermögenspreisen resultieren. Dimon anerkannte die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft in diesem Quartal und sah positive Auswirkungen der Steuerreform und potenziellen Deregulierung, warnte die Stakeholder jedoch vor diesen anhaltenden Herausforderungen.
Gesundere Kreditaussichten und erhöhte Prognosen
Die Finanzstärke der Bank wurde weiter unterstrichen durch eine Risikovorsorge für Kreditausfälle in Höhe von 2,8 Milliarden US-Dollar, die niedriger war als die von Analysten erwarteten 3,14 Milliarden US-Dollar, was auf eine gesündere Kreditaussicht hindeutet. Mit Blick auf die Zukunft hob JPMorgan auch ihre Prognose für den Nettozinsertrag (NII) auf etwa 95,5 Milliarden US-Dollar an, eine Steigerung von rund 1 Milliarde US-Dollar gegenüber der vorherigen Schätzung. Der NII ist eine entscheidende Profitabilitätkennzahl, die die Differenz zwischen den Einnahmen einer Bank aus Krediten und Investitionen und den auf Einlagen gezahlten Zinsen widerspiegelt.
Branchenweites Bild
Die starken Ergebnisse von JPMorgan spiegelten sich auch bei einigen ihrer Konkurrenten wider, wobei Citigroup (C) und Wells Fargo (WFC) ebenfalls besser als erwartete Quartalsergebnisse meldeten. Der breitere Bankensektor erwartet weitere Einblicke von wichtigen Akteuren wie Goldman Sachs, Bank of America und Morgan Stanley, die in den kommenden Tagen ihre Ergebnisse bekannt geben werden und gemeinsam ein umfassendes Bild der Gesundheit der Finanzbranche zeichnen.

Felix schreibt über Kurse, als wären sie Charaktere in einer Soap – mit Drama, Wendungen und gelegentlichen Crashs. Er hat eine Schwäche für Diagramme, benutzt das Wort „Volatilität“ in Alltagsgesprächen und bringt sogar seine Katze dazu, die DAX-Tabelle täglich zu beobachten. Sein Lieblingsspruch: „Buy the dip – und den Kaffee gleich dazu.“