Netflix hat kürzlich eine solide Finanzleistung demonstriert und die Analystenerwartungen für seine Ergebnisse und Umsätze im zweiten Quartal übertroffen. Diese starke Entwicklung ging einher mit einer Aufwärtskorrektur seiner Umsatzprognose für 2025, was anhaltendes Vertrauen in das Wachstum signalisiert. Der strategische Fokus des Streaming-Giganten verlagert sich nun sichtlich darauf, Live-Inhalte und ein wachsendes Werbegeschäft als zentrale Treiber für zukünftige Abonnentengewinnung und Umsatzdiversifizierung zu nutzen, jenseits seines traditionellen abonzentenbasierten Wachstumsmodells.
- Netflix übertraf im zweiten Quartal die Erwartungen bei Umsatz und Gewinn.
- Die Umsatzprognose für 2025 wurde auf 44,8 bis 45,2 Milliarden US-Dollar angehoben.
- Der strategische Fokus verlagert sich auf Live-Inhalte und das Werbegeschäft.
- Nahezu die Hälfte der neuen US-Abonnenten wählte die werbefinanzierte Stufe (Januar-Mai).
- Die Werbeeinnahmen sollen sich laut Prognosen in diesem Jahr verdoppeln.
- Netflix hat die Veröffentlichung spezifischer Abonnentenzahlen eingestellt.
Für das zweite Quartal meldete Netflix einen Umsatz von 11,08 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 15,9 % im Jahresvergleich entspricht. Der Gewinn pro Aktie erreichte 7,19 US-Dollar. Diese Zahlen übertrafen den Analystenkonsens, der in einer Bloomberg-Umfrage prognostiziert worden war und von einem Quartalsumsatz von 11,06 Milliarden US-Dollar und einem Gewinn von 7,09 US-Dollar pro Aktie ausgegangen war. Nach der Bekanntgabe verzeichneten die Netflix-Aktien im Nachbörsenhandel einen moderaten Anstieg. Das Unternehmen hob zudem seine Umsatzprognose für 2025 auf eine Spanne von 44,8 Milliarden bis 45,2 Milliarden US-Dollar an und führte diesen Optimismus auf die anhaltende Abonnenten-Dynamik und das beschleunigte Wachstum seines aufkeimenden Werbesegments zurück.
Sich entwickelnde Abonnentenmetriken und strategische Verschiebungen
Während Netflix historisch für sein Abonnentenwachstum bekannt war, hat das Unternehmen im letzten Quartal aufgehört, spezifische Abonnentenzahlen zu melden, was eine direkte Bewertung des Nutzerwachstums erschwert. Erkenntnisse von Drittanbieter-Datenunternehmen wie Antenna deuten jedoch darauf hin, dass die monatlichen Brutto-Abonnentenzugänge von Netflix in den USA gegenüber ihrem vorherigen Höchststand moderiert wurden. Als Reaktion auf diese sich entwickelnden Dynamiken beobachten Analysten aufmerksam, wie Netflix seine Skalierung plant, insbesondere durch Investitionen in Live-Sport- und Fernsehprogramme sowie durch strategische Partnerschaften mit Content-Erstellern.
Die strategische Hinwendung zu Live-Inhalten ist eine Zwei-Zweck-Initiative. Jüngste Ankündigungen umfassen die Rückkehr eines NFL-Spiels am Weihnachtstag, einen hochkarätigen Boxkampf zwischen Canelo Alvarez und Terrence Crawford sowie ein Reboot der klassischen Serie „Star Search“. Diese Live-Angebote sollen nicht nur die Abonnentenbasis von Netflix erweitern, sondern auch erhebliches Inventar für das sich schnell entwickelnde Werbegeschäft schaffen. Führungskräfte hatten bereits in den Telefonkonferenzen zu den Ergebnissen des ersten Quartals angedeutet, dass sich die Werbeeinnahmen in diesem Jahr voraussichtlich verdoppeln werden, was deren wachsende Bedeutung für die finanzielle Aussicht des Unternehmens unterstreicht.
Der Aufstieg der werbefinanzierten Stufe
Die Akzeptanzrate von Netflix’ werbefinanzierter Stufe unterstreicht den Erfolg dieser strategischen Neuausrichtung. Laut Daten von Antenna haben sich zwischen Januar und Mai fast die Hälfte der neuen Netflix-Abonnenten in den USA für die Werbe-Stufe entschieden. Mit einem Preis von 8 US-Dollar pro Monat stellt diese Stufe ein äußerst wettbewerbsfähiges Angebot in der Streaming-Landschaft dar. Sie entspricht den Kosten der Werbe-Stufe von Paramount+ und positioniert sich erschwinglicher als vergleichbare Pläne großer Wettbewerber wie Disney+, Hulu und HBO Max. Zum Vergleich: Die werbeinklusive Version von Amazon Prime Video kostet 15 US-Dollar pro Monat, und Berichten zufolge plant Peacock, seinen werbefinanzierten Plan auf 11 US-Dollar pro Monat zu erhöhen. Diese aggressive Preisstrategie ist ein Schlüsselfaktor bei der Gewinnung eines erheblichen Teils neuer Abonnenten und bestätigt Netflix’ Engagement, seine Einnahmequellen über traditionelle Abonnementmodelle hinaus zu diversifizieren.

Felix schreibt über Kurse, als wären sie Charaktere in einer Soap – mit Drama, Wendungen und gelegentlichen Crashs. Er hat eine Schwäche für Diagramme, benutzt das Wort „Volatilität“ in Alltagsgesprächen und bringt sogar seine Katze dazu, die DAX-Tabelle täglich zu beobachten. Sein Lieblingsspruch: „Buy the dip – und den Kaffee gleich dazu.“