Die finanziellen Aussichten des Obama Presidential Center, eines mit Spannung erwarteten Wahrzeichens zur Ehrung des Erbes des 44. US-Präsidenten, werden nun auf satte 850 Millionen US-Dollar geschätzt, eine deutliche Erhöhung gegenüber der ursprünglichen Schätzung von 300 Millionen US-Dollar. Diese Aufstockung der Ausgaben unterstreicht die komplexe und oft unvorhersehbare Natur von groß angelegten zivilen und kulturellen Projekten, selbst solchen, die von ehemaligen Präsidialverwaltungen unterstützt werden.
Ende 2024 hatte die Obama Foundation bereits Ausgaben von über 615 Millionen US-Dollar für die Entwicklung des Zentrums im Jackson Park in Chicago getätigt. Diese Summe stellt einen erheblichen Teil der gesamten prognostizierten Kosten dar und verdeutlicht die bereits erheblichen Investitionen in das Vorhaben. Das Wachstum der prognostizierten Kosten erfolgte schrittweise: Das Budget stieg von 500 Millionen US-Dollar bei der Enthüllung des Designs im Jahr 2017 auf 700 Millionen US-Dollar allein für den Bau im Jahr 2021, zu diesem Zeitpunkt beliefen sich die geschätzten Gesamtkosten auf 830 Millionen US-Dollar.
Die Obama Foundation, eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Chicago, gibt nun die endgültigen prognostizierten Kosten mit 850 Millionen US-Dollar an, wie Sprecherin Emily Bittner laut Berichten der Chicago Tribune mitteilte. Ursprünglich sollte das Präsidialcampus in diesem Jahr fertiggestellt werden, nun wird die Eröffnung für das kommende Frühjahr erwartet. Diese Zeitplanänderung, gepaart mit den steigenden Kosten, wirft Fragen zur Projektsteuerung und Finanzplanung auf.
Parallel zu den Investitionsausgaben verzeichnete die Obama Foundation ein signifikantes Wachstum ihrer finanziellen Rücklagen. Die Nettovermögen der Stiftung haben erstmals die Marke von 1 Milliarde US-Dollar überschritten, gestützt durch eine beträchtliche Spendenaktion im letzten Jahr, bei der 195 Millionen US-Dollar von fast 92.000 Spendern gesammelt wurden. Diese finanzielle Stärke bei der Spendenwerbung verschafft der Stiftung die notwendigen Ressourcen, um die gestiegenen Projektkosten zu bewältigen.
Ein wesentlicher Bestandteil der ursprünglichen Vereinbarung für den Bau des Zentrums war die Zusage der Obama Foundation, einen Rücklagenfonds in Höhe von 470 Millionen US-Dollar einzurichten, um die Steuerzahler zu schützen. Aktuelle Steuererklärungen deuten jedoch darauf hin, dass nur 1 Million US-Dollar in diesen Fonds eingezahlt wurde und keine jüngsten Beiträge gemeldet wurden. Diese Diskrepanz hat Kritik von politischen Persönlichkeiten hervorgerufen, die Bedenken hinsichtlich der potenziellen Belastung der Steuerzahler äußern.
Die Vorsitzende der Illinois GOP, Kathy Salvi, hat sich entschieden gegen das Projekt ausgesprochen und es als „Abscheulichkeit“ bezeichnet. Sie behauptete, die Demokraten gefährdeten die Interessen der Steuerzahler. Salvis Aussage deutete auf ein Muster im Finanzmanagement der Demokraten in Illinois hin und implizierte, dass Steuergelder als Ressource für politische Verbündete behandelt würden. Die Obama Foundation und die Barack Obama Presidential Library reagierten nicht umgehend auf Anfragen zu Kommentaren bezüglich dieser finanziellen Entwicklungen und Kritik.

Kolumnistin für Geld, Menschen & Geschichten hinter den Zahlen
Nina findet, dass sich hinter jeder Zahl eine Geschichte verbirgt – manchmal tragisch, oft absurd, aber immer spannend. Sie schreibt mit Herz, Verstand und einem scharfen Blick für Details. Während andere nur den Chart sehen, fragt sie sich: Wer hat eigentlich diesen Kursanstieg ausgelöst – und warum? Übrigens: Sie hat ein Sparkonto seit sie 6 ist und gibt trotzdem zu viel für Bücher aus.