Small Caps: Beginnt jetzt die große Erholung? Zinssenkungen als Motor für Nebenwerte.

Foto des Autors

By Felix Neumann

Nach einer längeren Phase des Hinterherhinkens gegenüber ihren größeren Pendants zeigen Small-Cap-Aktien erste Anzeichen einer potenziellen Markterholung. Der Russell 2000 Index, ein wichtiges Barometer für kleinere Unternehmen, übertraf kürzlich den S&P 500 und weckte das Interesse von Anlegern, die eine Marktrotation erwarten, die durch sich entwickelnde makroökonomische Bedingungen und aufkommende technische Indikatoren angetrieben wird.

  • Der Russell 2000 Index übertraf kürzlich den S&P 500.
  • Marktteilnehmer prognostizieren eine 93%ige Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die Federal Reserve im September.
  • Über 50% der Russell 2000 Komponenten erreichten kürzlich ein Einmonatstief, was historisch einer kurzfristigen Erholung vorausgeht.
  • Trotz historischer Underperformance erwarten einige Marktbeobachter eine Trendwende bei Small Caps.

Zinsentscheide als Katalysator für Kleinunternehmen

Dieser erneute Optimismus wird hauptsächlich durch die wachsende Erwartung einer bevorstehenden Zinssenkung durch die Federal Reserve genährt. Daten der CME Group deuten darauf hin, dass die Marktteilnehmer derzeit eine 93%ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im September annehmen. Eine solche Verschiebung der Geldpolitik ist besonders vorteilhaft für kleinere Unternehmen, die typischerweise stärker auf Kredite zur Finanzierung ihrer Geschäftstätigkeiten und Expansion angewiesen sind. Eine Senkung der Kreditkosten kann ihre Rentabilität erheblich steigern und zukünftiges Wachstum erleichtern, wodurch ihr Investitionsprofil verbessert wird.

Technische Indikatoren deuten auf Erholung hin

Neben den makroökonomischen Rückenwinden deutet auch die technische Analyse auf eine mögliche Erholung der Small Caps hin. Laut Rob Ginsberg, einem Strategen bei Wolfe Research, haben Anleger den Rückgang des Russell 2000 nach einem breiteren Marktausverkauf schnell genutzt. Ginsberg bemerkte, dass über 50 % der Indexkomponenten ein Einmonatstief erreicht haben, eine Bedingung, die historisch einem kurzfristigen Aufschwung vorausgeht. „Der Rückzug führte zu einem technischen Signal, das historisch mit einem temporären Marktboden in Verbindung gebracht wird und dem typischerweise Käufe folgen“, bemerkte Ginsberg und verstärkte damit die optimistische Stimmung unter jenen, die eine Rotation in unterperformende Marktsegmente befürworten.

Skepsis trotz positiver Signale und langfristige Perspektiven

Trotz dieser positiven Signale bleibt ein gewisses Maß an Skepsis bestehen. Der Russell 2000 liegt weiterhin etwa 8 % unter seinem Rekordhoch vom November, während der S&P 500 in diesem Jahr neue Höchststände erreicht hat. Historisch gesehen haben Small-Cap-Aktien in fünf aufeinanderfolgenden Jahren und in 12 der letzten 20 Jahre schlechter als Large-Cap-Indizes abgeschnitten. Dennoch glauben einige Marktbeobachter, dass eine Verschiebung unvermeidlich wird. Mellody Hobson, Co-CEO von Ariel Investments, brachte diese Ansicht zum Ausdruck, indem sie erklärte, dass die Führung der Large Caps zwar ausgedehnt wurde, „Bäume jedoch nicht in den Himmel wachsen“, was impliziert, dass eine Umkehrung dieses Trends eine natürliche Marktprogression darstellt.

Spread the love