Japan steht unter der Führung von Sanae Takaichi, die zur ersten Premierministerin des Landes aufgestiegen ist, vor einem bedeutenden Wandel seiner Wirtschaftspolitik. Ihre Agenda signalisiert eine erneute Verpflichtung zur Wachstumsförderung, inspiriert von den Grundsätzen der „Abenomics“, und betont gleichzeitig eine entschiedenere Außenpolitik. Ein Kernelement ihrer Wirtschaftsstrategie ist die Förderung einer kooperativen Zusammenarbeit zwischen Regierung und Bank von Japan (BoJ) mit dem Ziel einer nachfragegetriebenen Inflation, die durch steigende Löhne und robuste Unternehmensgewinne untermauert wird. Dieser Ansatz soll über eine Inflation hinausgehen, die ausschließlich durch externe Kostendruckfaktoren wie steigende Rohstoffpreise verursacht wird.
Takaichis Wirtschaftsagenda umfasst Maßnahmen zur Ankurbelung der Binnennachfrage und der Unternehmensinvestitionen. Es sind Steuerkürzungen und erhöhte Subventionen geplant, während gleichzeitig die Haushaltsdisziplin gewahrt wird. Sie hat eine mögliche Überprüfung der gemeinsamen Erklärung von Regierung und BoJ aus dem Jahr 2013 angedeutet, die bei der Bekämpfung der Deflation eine entscheidende Rolle spielte. Der Schwerpunkt wird darauf liegen, eine synchronisierte wirtschaftspolitische Steuerung zwischen beiden Institutionen sicherzustellen. Diese Strategie zielt darauf ab, einen sich selbst tragenden Wirtschaftskreislauf zu schaffen, in dem steigende Löhne zu einer größeren Konsumnachfrage führen, was wiederum moderate Preissteigerungen bewirkt und die Rentabilität von Unternehmen stärkt.
Die wirtschaftlichen Vorschläge Takaichis haben Auswirkungen auf den internationalen Handel und das Finanzwesen. Sie hat ihre Verpflichtung zu einem Investitionsabkommen mit dem US-Präsidenten Donald Trump bekräftigt, das Zollsenkungen im Austausch für staatlich abgesicherte japanische Investitionen vorsieht. Diese Haltung signalisiert eine Kontinuität in bestimmten Aspekten der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und Japan, trotz früherer Überlegungen zu möglichen Neuverhandlungen. Ihre Geldpolitik wird voraussichtlich vorsichtig sein, wobei die aktuelle Fragilität der japanischen Wirtschaft und das Lohnwachstum berücksichtigt werden. Dies könnte die Markterwartungen hinsichtlich der Zinsentscheidungen der BoJ beeinflussen.
Über die Wirtschaftspolitik hinaus bringt Takaichis Aufstieg auch eine bemerkenswerte Veränderung in Japans Außenpolitik und nationaler Sicherheitsausrichtung mit sich. Ihre Bereitschaft, sich mit sensiblen historischen Themen auseinanderzusetzen, wie z. B. Besuche am Yasukuni-Schrein, wird voraussichtlich Aufmerksamkeit von den umliegenden asiatischen Ländern auf sich ziehen. Gleichzeitig hat sie die Revision der japanischen Nachkriegsverfassung unterstützt und die Möglichkeit einer Stärkung der Sicherheitsbeziehungen mit Taiwan geprüft, was angesichts der Gebietsansprüche Chinas über die Insel erhebliche regionale Auswirkungen haben könnte. Ihr Engagement für verstärkte internationale Reisen als Premierministerin signalisiert die Absicht, ein nach außen gerichteteres und selbstbewussteres Japan auf der globalen Bühne zu präsentieren.

Felix schreibt über Kurse, als wären sie Charaktere in einer Soap – mit Drama, Wendungen und gelegentlichen Crashs. Er hat eine Schwäche für Diagramme, benutzt das Wort „Volatilität“ in Alltagsgesprächen und bringt sogar seine Katze dazu, die DAX-Tabelle täglich zu beobachten. Sein Lieblingsspruch: „Buy the dip – und den Kaffee gleich dazu.“