Die globalen Finanzmärkte bewegen sich in einem komplexen Umfeld, wobei eine wesentliche jüngste Entwicklung die Verlängerung einer wichtigen Frist für internationale Handelsabkommen durch die Trump-Regierung ist. Diese politische Anpassung, die eine zuvor erwartete Frist am Mittwoch auf den 1. August verschob, hat eine gewisse Beruhigung in die Anlegerstimmung gebracht, insbesondere an den US-Aktienmärkten, die in den Vormonaten eine erhöhte Volatilität erlebt hatten.
- Die Trump-Regierung hat eine entscheidende Frist für internationale Handelsabkommen auf den 1. August verlängert.
- Die US-Aktienfutures verzeichneten am Mittwoch moderate Gewinne als Reaktion auf die verlängerte Verhandlungsphase.
- Merck (MRK) kündigte die Übernahme von Verona Pharma für rund 10 Milliarden US-Dollar an, um Zugang zu einem wichtigen COPD-Medikament zu erhalten.
- Die Berichtssaison für das zweite Quartal beginnt am Donnerstag mit Delta Air Lines (DAL), wobei Analysten niedrigere Gewinne erwarten.
- Die asiatischen Märkte zeigten eine gemischte Performance, während die europäischen Börsen bis zum Mittag positive Impulse verzeichneten.
- Die Veröffentlichung des Protokolls der Federal Reserve-Sitzung wird mit Spannung erwartet, um Einblicke in die Zinspolitik zu erhalten.
Die US-Aktienfutures verzeichneten an diesem Mittwoch moderate Gewinne, was die Reaktion der Anleger auf das verlängerte Verhandlungsfenster für Handelsabkommen widerspiegelt. Die Futures für den Dow Jones Industrial Average, den S&P 500 und den Nasdaq Composite legten vor Börsenöffnung um rund 0,3 % bzw. 0,2 % zu. Die Entscheidung zur Fristverlängerung, ursprünglich für Mittwoch angesetzt, erfolgte, nachdem seit April nur zwei Abkommen (mit dem Vereinigten Königreich und Vietnam) abgeschlossen werden konnten, was die Komplexität der aktuellen globalen Handelsgespräche unterstreicht. Die neue Frist am 1. August zielt darauf ab, umfassendere Abkommen zu ermöglichen und den sofortigen Druck auf die Marktteilnehmer zu mindern.
In den Unternehmensnachrichten erregte Merck (MRK) große Aufmerksamkeit mit der Ankündigung, Verona Pharma, ein britisches Unternehmen, das sich auf Atemwegserkrankungen spezialisiert hat, für rund 10 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Diese strategische Akquisition soll Merck den Zugang zu Ohtuvayre ermöglichen, einem Schlüsselmedikament zur Behandlung der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), vorbehaltlich der Genehmigungen der Verona-Aktionäre und der britischen Regulierungsbehörden. Nach dieser Nachricht stiegen die Aktien von Verona Pharma um über 20 %, während der Kurs von Merck relativ stabil blieb.
Der Markt erwartet zudem mit Spannung den Beginn der Quartalsberichtssaison, die an diesem Donnerstag mit Delta Air Lines (DAL) eingeläutet wird. Analysten prognostizieren einen Rückgang des Gewinns von Delta im zweiten Quartal im Jahresvergleich, was maßgeblich auf eine geringere Reisenachfrage inmitten anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheiten, einschließlich der Auswirkungen potenzieller Zölle, zurückgeführt wird. Der breitere Flugsektor hat in diesem Jahr bereits erlebt, dass Unternehmen ihre Flugpläne reduziert und ihre Prognosen revidiert haben, als Reaktion auf eine Verlangsamung der diskretionären Konsumausgaben.
Globale Marktdynamik
In Asien zeigte sich die Marktperformance gemischt. Japans Nikkei 225 stieg um 0,3 %, und Südkoreas Kospi legte um 0,6 % zu. Diese Zuwächse waren teilweise auf Fortschritte in ihren jeweiligen Handelsverhandlungen mit den Vereinigten Staaten zurückzuführen, noch vor der Umsetzung der Zölle im August. Einige Analysten, darunter Stephen Innes von SPI Asset Management, merkten jedoch an, dass, während Japan und Südkorea aktiv Ausnahmen für Schlüsselindustrien wie die Automobil- und Stahlbranche anstreben, die Trump-Administration als unwahrscheinlich angesehen wird, leicht nachzugeben.
Im Gegensatz dazu verzeichneten die chinesischen Märkte Rückgänge, wobei der Hongkonger Hang Seng Index um 1,1 % fiel und der Shanghai Composite um 0,1 % nachgab. Anhaltende deflationäre Tendenzen belasten weiterhin die chinesische Wirtschaft, trotz eines moderaten Anstiegs der Inflation im Juni um 0,1 % im Jahresvergleich, was die erste positive Lesart seit Januar darstellt. Andernorts in der Region sank Australiens S&P/ASX 200 um 0,6 %, während Indiens Sensex einen leichten Gewinn von 0,1 % verzeichnete.
Die europäischen Märkte zeigten bis zum Mittag eine positive Dynamik. Deutschlands DAX stieg um 1,1 %, Frankreichs CAC 40 legte um 1,3 % zu, und der britische FTSE 100 verzeichnete einen Anstieg von 0,2 %.
Im Rohstoffkomplex verzeichneten die Rohölpreise moderate Gewinne, wobei West Texas Intermediate (WTI) um 12 Cent auf 68,45 US-Dollar pro Barrel zulegte und Brent-Rohöl um 11 Cent auf 70,26 US-Dollar pro Barrel anstieg. An den Devisenmärkten wurde eine Stärkung des US-Dollars gegenüber dem japanischen Yen beobachtet, der von 146,54 auf 146,66 stieg, während der Euro gegenüber dem Dollar abwertete und bei 1,1707 von 1,1729 notierte.
Der globale Markt bleibt weiterhin stark auf den Fortschritt der laufenden Handelsverhandlungen und die bevorstehende Veröffentlichung des Protokolls der Sitzung der Federal Reserve an diesem Mittwoch konzentriert. Diese Protokolle werden voraussichtlich weitere Einblicke in die Haltung der Zentralbank zu Zinspolitik geben, insbesondere angesichts der aktuellen inflationären Trends und der breiteren Auswirkungen von Handelszöllen.

Felix schreibt über Kurse, als wären sie Charaktere in einer Soap – mit Drama, Wendungen und gelegentlichen Crashs. Er hat eine Schwäche für Diagramme, benutzt das Wort „Volatilität“ in Alltagsgesprächen und bringt sogar seine Katze dazu, die DAX-Tabelle täglich zu beobachten. Sein Lieblingsspruch: „Buy the dip – und den Kaffee gleich dazu.“