In verschiedenen „blauen Bundesstaaten“ der Vereinigten Staaten prüfen und erlassen die Gesetzgebungsorgane zunehmend Maßnahmen, um zusätzliche öffentliche Einnahmen zu erzielen, hauptsächlich durch neue oder erhöhte Besteuerung wohlhabender Einwohner und hochwertiger Vermögenswerte. Dieser Trend spiegelt eine strategische fiskalische Reaktion auf sich entwickelnde Wirtschaftslandschaften und Veränderungen in der Bundespolitik wider, insbesondere nach jüngsten Bundessteuergesetzen, die erhebliche Steuersenkungen verlängerten und Ausgabenkürzungen in Programmen wie Medicaid umsetzten.
Der Vorstoß für verbesserte staatliche Einnahmequellen wird von Befürwortern oft als wesentlich zur Minderung staatlicher Haushaltsdefizite und zum Ausgleich potenzieller Rückgänge bei Bundeszuweisungen für Sozialprogramme dargestellt. Diese Initiativen auf Landesebene stellen einen abweichenden Ansatz im Finanzmanagement dar, verglichen mit der Bundesstrategie, die unter Präsident Donald Trump und den Republikanern im Kongress auf umfassende Steuererleichterungen setzte.
- Bundesstaaten suchen vermehrt nach zusätzlichen Einnahmen durch die Besteuerung Wohlhabender und wertvoller Vermögenswerte.
- Die Maßnahmen sind eine Reaktion auf wirtschaftliche Veränderungen und Kürzungen auf Bundesebene.
- Beispiele umfassen neue Steuern auf Luxus-Ferienhäuser und angepasste Grundsteuern.
- Einige Bundesstaaten erhöhen zudem Einkommens- oder Kapitalertragsteuern, um Haushaltsdefizite zu verringern.
- Diese Steuerpolitik hat Auswirkungen auf die Migration von wohlhabenden Einwohnern und Unternehmen.
Vielfältige Ansätze zur progressiven Besteuerung
Die Bundesstaaten wenden unterschiedliche Methoden an, um diese progressiven Steueranpassungen umzusetzen. Rhode Island führte beispielsweise kürzlich eine einzigartige Abgabe auf Ferienhäuser mit einem Wert von 1 Million US-Dollar oder mehr ein. Diese Politik, umgangssprachlich als „Taylor-Swift-Steuer“ bekannt, angesichts ihrer hochkarätigen Auswirkungen auf das Eigentum einer prominenten Berühmtheit, erhebt eine Steuer von 2,50 US-Dollar pro 500 US-Dollar des geschätzten Wertes, der 1 Million US-Dollar übersteigt. Dieser Mechanismus zielt auf Luxusimmobilien ab, um Einnahmen aus Nicht-Hauptwohnsitzen zu generieren, die oft von vermögenden Personen besessen werden.
Ähnlich überarbeitet Montana seine Grundsteuerstruktur, um zwischen Haupt- und Zweitwohnsitzen zu unterscheiden. Die neue Reform des Staates senkt die Grundsteuersätze für eigengenutzte Hauptwohnsitze, während der Satz für Zweitwohnungen oder Kurzzeitvermietungen auf 1,9 % erhöht wird. Dieser zweifache Ansatz zielt darauf ab, langfristigen Bewohnern Entlastung zu bieten und gleichzeitig den Verkauf von Ferienimmobilien zu fördern, um mehr Inventar in einen angespannten Immobilienmarkt zu bringen, wodurch sowohl fiskalische als auch wohnungspolitische Ziele adressiert werden.
Über die Grundsteuern hinaus passen einige Bundesstaaten die Einkommensteuersätze an. Maryland beispielsweise verabschiedete in diesem Frühjahr eine Politik, die die Einkommensteuersätze für Einwohner, die jährlich über 500.000 US-Dollar verdienen, speziell zur Verringerung des Haushaltsdefizits des Staates erhöht. Das benachbarte Connecticut erwägt ebenfalls eine ähnliche Gesetzgebung, die die Einkommensteuersätze für Personen, die 250.000 US-Dollar oder mehr verdienen, oder das Doppelte für Paare, erhöhen würde, um erwartete Kürzungen der Bundesmittel auszugleichen. Unterdessen erhöhte der Bundesstaat Washington, der eine Einkommensteuer verfassungsrechtlich verbietet, kürzlich seine Kapitalertragsteuer von 7 % auf 9 %. Diese Steuer gilt für Transaktionen mit Aktien, Anleihen oder Unternehmensanteilen, wobei Immobilienverkäufe ausdrücklich ausgenommen sind.
Wirtschaftliche Auswirkungen und Migrationstrends
Die Umsetzung höherer Steuerlasten in bestimmten Bundesstaaten trägt zu einem anhaltenden demografischen und wirtschaftlichen Phänomen bei: der Abwanderung wohlhabender Einwohner und Unternehmen in Bundesstaaten mit günstigeren Steuerklimata. Hochsteuerstaaten wie Kalifornien, New York, New Jersey, Illinois und Washington haben erhebliche Abwanderungen beobachtet. Ein prominentes Beispiel ist der Umzug von Amazon-Gründer Jeff Bezos von Washington ins steuergünstige Florida, was einen breiteren Trend illustriert, bei dem Einzelpersonen und Unternehmen Steuerpflichten bei Umzugsentscheidungen stark berücksichtigen. Dieser interstaatliche Wettbewerb um Steuereinnahmen und Wirtschaftsaktivität unterstreicht das komplexe Gleichgewicht, das Staaten zwischen der Finanzierung öffentlicher Dienstleistungen und der Bindung ihrer Steuerbasis finden müssen.

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