US-Fertigungsboom: Milliarden-Investitionen stärken Lieferketten und schaffen Arbeitsplätze

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By Nina Berger

Die Vereinigten Staaten erleben derzeit eine deutliche Wiederbelebung der Investitionen in die heimische Fertigungsindustrie, angetrieben durch ein Zusammentreffen strategischer Unternehmensinitiativen und nationaler Wirtschaftspolitik. Große Konzerne aus verschiedenen Sektoren leiten Milliarden in US-Anlagen, was ein anhaltendes Bekenntnis zur Rückverlagerung von Produktionskapazitäten signalisiert. Dieser Trend unterstreicht eine umfassendere wirtschaftliche Verlagerung, die darauf abzielt, die Widerstandsfähigkeit der Lieferketten zu verbessern und die amerikanische Industriekapazität zu stärken.

  • Die USA verzeichnen eine deutliche Wiederbelebung der Investitionen in die heimische Fertigungsindustrie.
  • Mars plant zusätzliche Investitionen von 2 Milliarden US-Dollar bis Ende 2026, einschließlich einer 240-Millionen-Dollar-Anlage für Nature’s Bakery, aufbauend auf bereits getätigten 6 Milliarden US-Dollar.
  • Weitere Großinvestitionen umfassen Eli Lilly (27 Mrd. USD), Hyundai (20 Mrd. USD), Apple (500 Mrd. USD), General Motors (4 Mrd. USD) und GE Aerospace (knapp 1 Mrd. USD).
  • Diese Entwicklung wird durch das Streben nach Lieferkettenresilienz, die Bedeutung des US-Marktes und die staatliche Politik, wie die Bestrebungen der Trump-Regierung, vorangetrieben.
  • Herausforderungen wie lange Umsetzungszeiten, hohe Kosten und Fachkräftemangel stehen Vorteilen wie erschwinglichen Energieressourcen und Fortschritten in der Automatisierung gegenüber.

An der Spitze dieser Investitionswelle steht Mars, der globale Süßwarenhersteller, der bis Ende 2026 zusätzliche 2 Milliarden US-Dollar zur Stärkung seiner US-Aktivitäten zugesagt hat. Dieses beträchtliche Engagement umfasst den Bau einer 240-Millionen-Dollar-Anlage für Nature’s Bakery in Salt Lake City, Utah. Diese Anlage soll über 230 neue Arbeitsplätze schaffen und die Produktionskapazität auf fast eine Milliarde Riegel jährlich erheblich erweitern. Diese jüngste Ankündigung baut auf den früheren Investitionen von Mars in die US-Produktion von über 6 Milliarden US-Dollar in den letzten fünf Jahren auf, darunter eine 450-Millionen-Dollar-Anlage in Lewisburg, Ohio, für seine Tiernahrungsmarke Royal Canin. Das Unternehmen berichtet, dass etwa 94 % der im Inland verkauften Mars-Produkte mittlerweile in den USA hergestellt werden.

Die strategische Begründung für die Investitionen von Mars, wie sie von CFO Claus Aagaard dargelegt wurde, betont die USA als größten und wichtigsten Markt des Unternehmens, der als primärer Motor für langfristiges Wachstum dient. Dies beinhaltet die Nutzung bestehender Fertigungsstätten sowie die Erweiterung wichtiger Akquisitionen wie Nature’s Bakery, die ein schnelles Wachstum erfahren. Diese Unternehmensstrategie steht im Einklang mit einer breiteren nationalen Initiative zur Rückführung der Produktion und zur Verringerung der Abhängigkeit von ausländischen Lieferketten.

Zahlreiche andere Branchenführer erweitern ebenfalls ihre Fertigungspräsenz in den USA. Eli Lilly hat beispielsweise zusätzliche 27 Milliarden US-Dollar zugesagt, um die heimische Arzneimittelproduktion anzukurben, womit sich die gesamten US-Fertigungsinvestitionen des Unternehmens seit 2020 auf über 50 Milliarden US-Dollar belaufen. Im Automobilsektor plant Hyundai eine Investition von 20 Milliarden US-Dollar zum Aufbau von Fertigungsbetrieben in den USA, während General Motors in den nächsten zwei Jahren 4 Milliarden US-Dollar zur Verbesserung der Produktion von Benzin- und Elektrofahrzeugen in seinen US-Werken bereitstellt. GE Aerospace hat ebenfalls fast 1 Milliarde US-Dollar an Investitionen in die US-Fertigung angekündigt. Darüber hinaus hat sich Apple in den nächsten fünf Jahren zu 500 Milliarden US-Dollar verpflichtet, was den Bau einer hochmodernen Anlage zur Herstellung von KI-Servern und die Verdoppelung seines Advanced Manufacturing Fund auf 10 Milliarden US-Dollar umfasst.

Diese Unternehmensexpansionen decken sich mit den Zielen der Regierung von Präsident Donald Trump, die sich stets für die Rückführung der Fertigung auf amerikanischen Boden eingesetzt hat, oft unter Einsatz von Zöllen, um diesen Wandel zu fördern. Die erklärte Mission der Regierung ist es, Amerika als weltweit führende Fertigungs-Supermacht zu positionieren. Während der Ökonom Michael Szanto das „lohnende Ziel“ der Rückverlagerung der Produktion anerkennt, warnt er, dass der Prozess „Zeit brauchen und nicht ohne Schmerzen sein wird“.

Wirtschaftliche Auswirkungen und Zukunftsaussichten

Der Bau fortschrittlicher Produktionsanlagen, wie beispielsweise hochmoderner Chip-Foundries, erfordert erheblichen Zeit- und Kapitaleinsatz, oft über Jahre und mit Kosten in Milliardenhöhe. Szanto verweist auch auf mögliche kurzfristige Preiserhöhungen aufgrund eines derzeitigen Mangels an Fachkräften, die sowohl für den Bau als auch für den Betrieb dieser neuen Fabriken benötigt werden. Die USA verfügen jedoch über inhärente Vorteile, die diese Herausforderungen abmildern könnten. Ihre reichhaltigen und erschwinglichen Energieressourcen bieten einen Wettbewerbsvorteil für den Betrieb industrieller Anlagen. Darüber hinaus wird erwartet, dass fortschreitende Entwicklungen in der Automatisierung und Robotik zukünftige Personalengpässe entschärfen und ein autarkeres Fertigungsökosystem unterstützen werden. Dieser vielschichtige Vorstoß, sowohl durch Regierungspolitik als auch durch Unternehmensstrategie, signalisiert eine entschlossene Anstrengung, die Landschaft der amerikanischen Industrieproduktion neu zu gestalten.

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