Die wirtschaftliche und geopolitische Entwicklung Europas wird derzeit von einer entscheidenden Debatte zwischen der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und dem ehemaligen Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, bestimmt. Während von der Leyen die aktive Handelsdiplomatie der EU als Bollwerk gegen Fragmentierung verteidigt, bewertet Draghi den schwindenden globalen Einfluss des Blocks trotz seiner wirtschaftlichen Größe kritisch.
- Die wirtschaftliche und geopolitische Entwicklung Europas wird von einer Debatte zwischen Ursula von der Leyen und Mario Draghi geprägt.
- Von der Leyen verteidigt die aktive Handelsdiplomatie der EU als Schutz gegen Fragmentierung.
- Ein Handelsabkommen mit den USA wurde abgeschlossen, um einen Handelskrieg abzuwenden.
- Das Abkommen begrenzt US-Zölle auf europäische Schlüsselexporte wie Automobile und Pharmazeutika.
- Draghi kritisiert die Illusion, dass die wirtschaftliche Größe der EU automatisch zu geopolitischer Macht führt.
Ursula von der Leyens Verteidigung der EU-Handelspolitik
In einem prominenten europäischen Zeitungsartikel ging von der Leyen auf Kritiken an der strategischen Präsenz der EU ein. Sie betonte die Bedeutung eines kürzlich mit der Trump-Regierung ausgehandelten Handelsabkommens mit den Vereinigten Staaten, um einen schädlichen Handelskrieg zwischen den größten Volkswirtschaften der demokratischen Welt abzuwenden. Ein solches Scheitern, so von der Leyen, wäre von geopolitischen Rivalen gefeiert worden.
Das Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten
Das Abkommen, das die US-Zölle auf wichtige europäische Exporte – darunter Automobile, Pharmazeutika, Halbleiter und Holz – bei 15 % deckelt, wurde als „ein gutes, wenn auch nicht perfektes Abkommen“ bezeichnet. Von der Leyen betonte, dass Zölle Verbraucher und Unternehmen ausnahmslos belasten, Kosten erhöhen und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit untergraben. Dieser Pakt ist Teil der umfassenderen Strategie der EU zur Marktdiversifizierung.
Umfassendes globales Engagement und Strategie der EU
Die Kommissionspräsidentin führte ein proaktives globales Engagement an: abgeschlossene Abkommen mit Mexiko und dem Mercosur, gestärkte Beziehungen zur Schweiz und zum Vereinigten Königreich sowie Fortschritte bei Abkommen mit Indonesien und Indien bis Jahresende. Sie plädierte für ein „starkes und unabhängiges“ Europa und forderte die Vollendung des Binnenmarktes sowie eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit.
Mario Draghis kritische Einschätzung des EU-Einflusses
Im Gegensatz dazu lieferte Mario Draghi auf einem prominenten italienischen politischen Forum eine deutliche Einschätzung ab. Er argumentierte, dass der lange gehegte Glaube, die wirtschaftliche Größe der EU (450 Millionen Verbraucher) würde sich in eine entsprechende geopolitische Macht umwandeln, sich als illusorisch erwiesen habe. Draghi erklärte: „Dieses Jahr wird als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem diese Illusion zerplatzt ist“, und bezog sich dabei auf seinen früheren Bericht zur Steigerung des EU-Wachstums durch kritische Anpassung zum Überleben.

Felix schreibt über Kurse, als wären sie Charaktere in einer Soap – mit Drama, Wendungen und gelegentlichen Crashs. Er hat eine Schwäche für Diagramme, benutzt das Wort „Volatilität“ in Alltagsgesprächen und bringt sogar seine Katze dazu, die DAX-Tabelle täglich zu beobachten. Sein Lieblingsspruch: „Buy the dip – und den Kaffee gleich dazu.“