Zillow unter Beschuss: Urheberrechtsklage von CoStar wegen Immobilienfotos

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By Johanna

Der Online-Immobilienriese Zillow befindet sich derzeit in einer Phase verschärfter rechtlicher Prüfung, die durch eine bedeutende Urheberrechtsverletzungsklage von CoStar, einem prominenten Konkurrenten und Mutterkonzern von Homes.com und Apartments.com, unterstrichen wird. Diese Klage signalisiert eine wachsende Reibung innerhalb des digitalen Immobiliensektors, in dem die Kontrolle über proprietäre Daten und Bildmaterial einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellt.

  • CoStar hat eine Urheberrechtsklage gegen Zillow eingereicht, die die unrechtmäßige Nutzung von fast 47.000 Fotos betrifft.
  • Zillow wird vorgeworfen, CoStars geschützte Inhalte auch an Drittplattformen wie Realtor.com und Redfin weitergegeben zu haben.
  • Eine separate Klage von Compass wirft Zillow vor, die Listung von Häusern, die auf anderen Plattformen veröffentlicht wurden, unrechtmäßig verweigert zu haben.
  • Trotz der Klagen behauptet Zillow seine starke Marktpräsenz mit etwa 160 Millionen Häusern und 227 Millionen monatlichen Besuchern.
  • Zillow hat die Vorwürfe von Compass als „unbegründet“ zurückgewiesen und kündigte eine energische Verteidigung an.
  • Die Ergebnisse dieser Rechtsstreitigkeiten könnten wichtige Präzedenzfälle für die Rechte an geistigem Eigentum und das Wettbewerbsverhalten in der digitalen Immobilienbranche schaffen.

Die Klage von CoStar: Vorwürfe der Urheberrechtsverletzung

Die Klageschrift von CoStar, die kürzlich beim Southern District of New York eingereicht wurde, wirft Zillow vor, systematisch CoStars umfangreiche Bibliothek urheberrechtlich geschützter Fotografien ausgenutzt zu haben. Die Klage behauptet, Zillow habe auf seinen Plattformen, Zillow.com und verwandten Websites, fast 47.000 CoStar-eigene Bilder angezeigt und daraus Profit geschlagen, wobei viele immer noch CoStars charakteristisches Wasserzeichen trugen. Diese Bilder wurden laut CoStar oft über verschiedene Angebote und Seiten hinweg dupliziert, was zu über 250.000 angeblichen Anzeigen führte. CoStar betont seine Investition von Milliarden von Dollar in den Aufbau einer umfassenden Immobiliendatenbank, einschließlich der Schaffung dessen, was es als die „weltweit größte Bibliothek von Immobilienfotografien“ bezeichnet, durch den Einsatz von Tausenden professioneller Fotografen.

Ausweitung der Vorwürfe: Syndizierung an Dritte

Über die eigenen Web-Immobilien hinaus wird in der Klage ferner behauptet, Zillow habe diese Verletzung durch Syndizierungsvereinbarungen ausgeweitet, indem es CoStars geistiges Eigentum an Listing-Plattformen Dritter verteilte, darunter vermeintliche Konkurrenten wie Realtor.com und Redfin. Diese Praxis wirft Fragen zu Datenlizenzierungsprotokollen und den Grenzen der Inhaltsnutzung im gesamten vernetzten digitalen Immobilienökosystem auf, was potenziell die Einnahmeströme für die Urheber von Inhalten beeinträchtigen könnte.

Weitere rechtliche Auseinandersetzung: Die Klage von Compass

Diese Klage ist kein Einzelfall für Zillow; sie folgt dicht auf eine weitere bedeutende rechtliche Herausforderung. Das Immobilienmaklerunternehmen Compass reichte kürzlich eine separate Klage vor einem Bundesgericht in Manhattan ein, in der es behauptet, Zillow habe es unzulässigerweise abgelehnt, Häuser zu listen, die ursprünglich auf anderen Plattformen veröffentlicht wurden, und dadurch die Verbraucherwahl und den Marktzugang untergraben. Compass strebt eine einstweilige Verfügung an, um Zillows Geschäftspraktiken zu ändern, sowie Schadenersatz.

Zillows Marktposition und Reaktion auf die Vorwürfe

Trotz dieser eskalierenden rechtlichen Herausforderungen behauptet Zillow eine formidable Marktpräsenz und verfügt über eine Datenbank von rund 160 Millionen Häusern, die monatlich 227 Millionen einzelne Besucher anzieht. Das Unternehmen verzeichnete zwischen Januar und März 2,4 Milliarden Besuche, wie von Reuters berichtet wurde. Zillow hat die Behauptungen von Compass öffentlich als „unbegründet“ zurückgewiesen und seine Absicht bekundet, sich „energisch dagegen zu verteidigen“. Der Ausgang dieser Fälle könnte wichtige Präzedenzfälle für die Rechte an geistigem Eigentum und das Wettbewerbsverhalten in der sich schnell entwickelnden digitalen Immobilienbranche schaffen.

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