Gold: Rekordhoch mit Warnzeichen – Ähnlichkeiten zu 1980?

Foto des Autors

By Felix Neumann

Gold’s kometenhafter Aufstieg im Jahr 2025 hat das Edelmetall in unbekanntes Terrain katapultiert, wobei sein Wert auf Niveaus gestiegen ist, die seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen wurden. Dieser rasante Aufstieg veranlasst Marktbeobachter jedoch zur Vorsicht, die auf technische Indikatoren hinweisen, die Bedingungen von vor über vierzig Jahren widerspiegeln, einer Zeit, die einer bedeutenden Marktkorrektur vorausging. Der monatliche Relative-Stärke-Index (RSI) für Gold hat 90 erreicht, eine Schwelle, die von Händlern weithin als klassisches Signal für einen überdehnten Markt anerkannt wird. Diese besondere technische Messung ist besonders bedeutsam, da auf einen ähnlichen RSI-Höchststand im Jahr 1980 ein langwieriger Abschwung der Goldpreise folgte. Mit Gewinnen von fast 50 % im bisherigen Jahresverlauf und einem Handel knapp unter der Marke von 4.000 US-Dollar sind die historischen Parallelen zum Boom und Bust der 1980er Jahre schwer zu ignorieren.

Während der historische Kontext von 1980 als eindringliche Warnung dient, wird die aktuelle Rallye durch eine Reihe spezifischer zeitgenössischer Treiber gestützt. Geopolitische Spannungen bleiben ein wichtiger Katalysator und fördern die Nachfrage nach sicheren Anlagen. Darüber hinaus haben Zentralbanken in Rekordhöhe Gold gekauft, um ihre Reserven zu diversifizieren und sich gegen Inflation abzusichern. Auch Anleger wenden sich zunehmend Gold zu, um sich gegen anhaltende Inflation und breitere fiskalische Instabilität abzusichern. Die anhaltenden Bedenken hinsichtlich eines möglichen Stillstands der US-Regierung haben die Attraktivität von Gold als sicheren Wertspeicher weiter verstärkt. Gleichzeitig hat die Spekulation über mögliche Zinssenkungen durch die Federal Reserve den US-Dollar geschwächt und damit die Attraktivität von Gold für eine globale Anlegerschaft erhöht.

Der schwächende US-Dollar, der derzeit seinen längsten anhaltenden Rückgang seit Mitte des Sommers verzeichnet, bietet zusätzlichen Rückenwind für die Aufwärtsdynamik von Gold. Da der Dollar an Wert verliert, wird Gold erschwinglicher und damit attraktiver für internationale Käufer, die inmitten einer unsicheren Wirtschaftslage nach Stabilität suchen. Diese Konvergenz von Faktoren bringt Anleger in eine prekäre Lage, in der sie einen fundamental gestützten Anstieg gegen die unbestreitbaren Risiken einer technischen Überdehnung abwägen müssen.

Der Präzedenzfall der 1980er Jahre legt nahe, dass solch extreme Marktbedingungen eine scharfe Korrektur auslösen könnten. Ein Gegenargument besagt jedoch, dass das aktuelle wirtschaftliche und politische Klima höhere Goldpreise über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten könnte. Anhaltende Haushaltsdefizite, politische Pattsituationen in Washington und Anzeichen für eine entgegenkommendere Geldpolitik der Federal Reserve sind Faktoren, die die erhöhte Bewertung von Gold stützen und historische Muster schneller Umkehrungen widerlegen könnten.

Letztendlich wird sich entscheiden, ob diese Periode als Höhepunkt spekulativer Gier oder als Beginn einer neuen Ära für Edelmetalle in Erinnerung bleiben wird, je nachdem, wie sich die Entwicklungen in Washington und die bevorstehenden geldpolitischen Entscheidungen der Federal Reserve gestalten. Vorerst steht Gold an einem historischen Scheideweg, mit der Marke von 4.000 US-Dollar in Reichweite, doch eine Wolke der Unsicherheit zieht am Horizont auf.

Spread the love