Der Volkswagen Konzern sah sich in der ersten Hälfte des Jahres 2025 mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert und meldete einen deutlichen Rückgang des operativen Gewinns. Dies ist auf komplexe globale Handelsspannungen sowie den kostspieligen Übergang zu Elektrofahrzeugen (EVs) zurückzuführen. Dieser Rückgang unterstreicht den umfassenderen Druck auf die Branche und die strategischen Verschiebungen innerhalb des Automobilsektors.
- Der operative Gewinn sank im ersten Halbjahr 2025 um 33 % auf 6,7 Milliarden Euro.
- Der Umsatz blieb mit 158,4 Milliarden Euro stabil.
- Ursachen für den Gewinnrückgang waren erhöhte US-Importzölle, 700 Millionen Euro Restrukturierungskosten und ein höherer Anteil margenschwacher EV-Verkäufe.
- Die Finanzprognose für das Gesamtjahr wurde revidiert: Der Umsatz soll stabil bleiben, die operative Umsatzrendite zwischen 4 % und 5 % liegen.
- Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen war stark, mit einem Anstieg des Auftragseingangs um 62 %.
- Kritische Handelsverhandlungen zwischen der EU und den USA bezüglich drohender Zölle laufen vor einer Frist am 1. August.
Operative und Finanzielle Entwicklung
Die operativen Ergebnisse für die erste Jahreshälfte 2025 sanken um 33 % auf 6,7 Milliarden Euro, während der Umsatz mit 158,4 Milliarden Euro stabil blieb. Der Gewinnrückgang resultierte hauptsächlich aus erhöhten US-Importzöllen, Restrukturierungskosten von 700 Millionen Euro und einem wachsenden Anteil des Umsatzes mit margenschwächeren EV-Modellen. Finanzvorstand Arno Antlitz hob hervor, dass die operative Marge im zweiten Quartal, bereinigt um diese Sondereffekte, nahezu 7 % erreichte und damit den internen Prognosen entsprach. Ein negativer Netto-Cashflow von 1,4 Milliarden Euro in diesem Zeitraum verstärkte den Druck zur Kostenoptimierung. Trotz dieser finanziellen Belastungen stiegen die Volkswagen-Aktien nach der Bekanntgabe um über 3 %.
Regionale Absatzdynamik und Wachstum der Elektromobilität
Regional betrachtet sanken die US-Verkäufe aufgrund der Zölle um 16 %. Dieser Rückgang wurde jedoch durch ein robustes Wachstum von 19 % in Südamerika und solide Leistungen in Westeuropa (+2 %) sowie Mittel- und Osteuropa (+5 %) ausgeglichen. Während die Neuzulassungen in der EU laut Angaben des Europäischen Automobilherstellerverbandes (ACEA) insgesamt um 1,9 % gegenüber dem Vorjahr zurückgingen, konnte der Volkswagen Konzern seine Verkäufe im Block um 2,3 % steigern. Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen war besonders stark, wobei der Auftragseingang für EVs um 62 % anstieg. CEO Oliver Blume betonte die gestärkte Führungsposition des Unternehmens in der europäischen Elektromobilität, mit einem Marktanteil von 28 % und soliden Auftragsbeständen.
Anpassung der Jahresprognose
Der Automobilhersteller hat seine Finanzprognose für das Gesamtjahr für Investoren revidiert. Der Umsatz wird nun voraussichtlich auf dem Niveau des Vorjahres liegen, eine Abwärtskorrektur gegenüber der früheren Prognose von 5 % Wachstum. Die Prognose für die operative Umsatzrendite wurde ebenfalls auf 4 % bis 5 % gesenkt, von der zuvor erwarteten Spanne von 5,5 % bis 6,5 %. Dieser revidierte Ausblick hängt stark von der Entwicklung der US-Importzölle ab, wobei die Szenarien von einem fortgesetzten Satz von 27,5 % bis zu einer potenziellen Reduzierung auf 10 % reichen, was die erheblichen Unsicherheiten in der Handelspolitik widerspiegelt.
Geopolitische Handelsspannungen und Branchenauswirkungen
Diese Anpassungen fallen mit kritischen Handelsverhandlungen zwischen der EU und den USA zusammen, die darauf abzielen, Zollstreitigkeiten vor einer Frist am 1. August beizulegen. Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat der EU mit 30 % Zöllen gedroht, falls keine Einigung erzielt wird, woraufhin die EU eigene Vergeltungsmaßnahmen vorbereitete. Der CEO von Volkswagen betonte, dass er sich auf die Europäische Kommission und die US-Regierung verlässt, um eine ausgewogene Lösung in diesen Zollfragen zu erzielen, und hob die Anfälligkeit der Automobilindustrie für geopolitische Handelsdynamiken hervor.

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