Euro-Boom und Gold-Rausch: Dollar auf Talfahrt, Öl im Aufwärtstrend – Analyse der globalen Finanzmärkte

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By Nina Berger

Globale Finanzmärkte haben kürzlich bedeutende Veränderungen erlebt, wobei der US-Dollar einen bemerkenswerten Rückgang verzeichnete, während der Euro beeindruckende neue Höchststände erreichte. Gleichzeitig entwickelte sich Gold inmitten eskalierender geopolitischer Bedenken zu einem bevorzugten sicheren Hafen, und Rohöl behielt trotz geringfügiger Schwankungen seinen Aufwärtstrend bei, gestützt durch spezifische Angebots- und Nachfragegrundlagen.

Der Rückzug des Dollars

Der US-Dollar erreichte kürzlich ein 52-Wochen-Tief, wobei der WSJ-Dollar-Index um 0,66 % auf 94,65 fiel. Dieser Rückgang wird größtenteils durch die Auflösung von Dollar-Positionen durch europäische Investmentfonds vorangetrieben; BNP Paribas berichtet, dass dänische Fonds 37 Milliarden Dollar liquidierten und niederländische Fonds ihre Euro-Absicherung erhöhten. Analysten betrachten dies als strukturellen Wandel, beeinflusst durch eine verringerte globale Nachfrage, niedrigere Zinserwartungen und fiskalische Bedenken in den USA.

Der Aufstieg des Euro zu Mehrjahreshöchstständen

Gleichzeitig ist der Euro auf einen Dreieinhalbjahres-Höchststand gestiegen, um 1,2 % auf 1,1631, seinen höchsten Wert seit 2021. BNP Paribas erwartet eine weitere Aufwertung auf 1,20, angetrieben durch institutionelle Anpassungen und die Absicherung monetärer Risiken. Europäische Pensionsfonds, insbesondere dänische Fonds, erwerben aggressiv Euros und reduzieren ihr Dollar-Engagement, was eine grundlegende Umstrukturierung des Währungsrisikos und keine Spekulation darstellt.

Gold glänzt inmitten geopolitischer Spannungen

Parallel dazu erlebte Gold einen signifikanten Anstieg, kletterte um 1,8 % auf 3.380,90 Dollar, seinen fünfthöchsten Schlusskurs in der Geschichte, angetrieben durch eine starke Nachfrage nach sicheren Häfen inmitten geopolitischer Risiken. Mizuho Securities hebt hervor, dass die Spannungen im Iran die Attraktivität von Gold stärken, und erwartet, dass das Edelmetall historische Höchststände erneut testen wird. Die Abwertung des Dollars verbessert zudem den Wettbewerbsvorteil von Gold gegenüber anderen sicheren Anlagehäfen.

Dynamik des Ölmarktes

Der Rohölmarkt verzeichnete eine moderate Korrektur, wobei WTI um 0,2 % auf 68,04 Dollar und Brent um 0,6 % auf 69,36 Dollar fielen, die Gewinne des Vortages jedoch weitgehend behielten. Barclays verweist auf robuste Fundamentaldaten: eine geringer als erwartete OPEC+-Produktion, reduzierte US-Bohrungen und eine Pattsituation bei den Atomgesprächen mit Iran. Die Aussichten für Rohöl bleiben positiv, da das geopolitische Risikoumfeld die erhöhten Preise kurzfristig aufrechterhalten dürfte.

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