Nepals jüngste verheerende Überschwemmungen, die kritische Infrastrukturen lahmlegten und den lebenswichtigen grenzüberschreitenden Handel zum Erliegen brachten, dienen als drastische Erinnerung an die eskalierenden Risiken, die der Klimawandel für die globale wirtschaftliche Stabilität und Entwicklung birgt. Dieses Ereignis unterstreicht die dringende Notwendigkeit eines grundlegenden Paradigmenwechsels in der Infrastrukturplanung und -investition, insbesondere in anfälligen Regionen wie dem Himalaya, die eine beschleunigte Erwärmung und erhöhte Anfälligkeit für extreme Wetterereignisse erleben.
- Am 8. Juli 2024 kam es im nepalesischen Rasuwa zu katastrophalen Überschwemmungen des Bhotekoshi-Flusses.
- Die Flut forderte neun Menschenleben und zerstörte die wichtige Sino-Nepal Friendship Bridge sowie ein Binnentransportdepot.
- Zehn Wasserkraftwerke, darunter drei im Bau befindliche, mit einer Leistung für 600.000 südasiatische Haushalte, wurden schwer beschädigt.
- Die Region erholte sich bereits von den Folgen des Erdbebens von 2015, das den Wiederaufbau derselben Brücke für 68 Millionen US-Dollar erforderlich gemacht hatte.
- Nepals Lage im Himalaya macht es besonders anfällig für Naturkatastrophen, wobei die Erwärmungsrate dort das globale Mittel deutlich übersteigt.
Am 8. Juli erlebte der Bhotekoshi-Fluss in Nepals Region Rasuwa katastrophale Überschwemmungen, die neun Menschenleben forderten und weitreichende Schäden verursachten. Die Fluten zerstörten die entscheidende Sino-Nepal Friendship Bridge und ein Binnentransportdepot, das für den bilateralen Handel unerlässlich ist. Zehn Wasserkraftwerke, darunter drei im Bau befindliche, mit einer kombinierten Kapazität zur Versorgung von 600.000 südasiatischen Haushalten, wurden schwer getroffen. Diese Katastrophe folgte auf eine kleinere Überschwemmung Ende Juli und erschwerte die langfristigen Wiederaufbauarbeiten in einer Region, die sich noch immer vom verheerenden Erdbeben von 2015 erholte, das zuvor einen Wiederaufbau derselben Brücke für 68 Millionen US-Dollar erforderlich gemacht hatte.
Nepals geografische Position im Himalaya macht es außergewöhnlich anfällig für Phänomene wie starke Regenfälle, Überschwemmungen und Erdrutsche, die durch eine Erwärmungsrate verschärft werden, welche das globale Mittel deutlich übersteigt. Diese zunehmende Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse erfordert eine grundlegende Neubewertung traditioneller Methoden zur Infrastruktur-Risikobewertung. John Pomeroy, Hydrologe an der University of Saskatchewan, hebt diesen kritischen Wandel hervor und stellt fest, dass „die Statistiken der Vergangenheit nicht mehr für die Zukunft gelten“, was darauf hindeutet, dass historische, datengestützte Modelle für zukünftige Risikoprognosen unzureichend sind.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Juli-Überschwemmungen sind erheblich. Regierungsbeamte schätzen, dass der Stillstand an der Sino-Nepal Friendship Bridge einen jährlichen Handel mit China in Höhe von geschätzten 724 Millionen US-Dollar zum Erliegen gebracht hat. Diese Unterbrechung hat die lokalen, vom grenzüberschreitenden Handel abhängigen Wirtschaften schwer getroffen und die Lebensgrundlagen von Arbeitern, Hotelbetreibern, Arbeitskräften und Lkw-Fahrern in der Region nördlich von Kathmandu beeinträchtigt.
Die Notwendigkeit klimaresilienter Infrastruktur
Die wiederkehrende Natur dieser Katastrophen unterstreicht die kritische Notwendigkeit der Entwicklung und Implementierung klimaresilienter Infrastruktur. Experten plädieren für eine umfassende Planung, die mehrere Gefahren berücksichtigt, Frühwarnsysteme integriert und lokale Gemeinschaften auf zukünftige Ereignisse vorbereitet. Bipin Dulal, Analyst am in Kathmandu ansässigen International Centre for Integrated Mountain Development, weist darauf hin, dass frühere Wiederaufbauanstrengungen, wie nach dem Erdbeben von 2015, sich zwar auf die Erdbebensicherheit konzentrierten, die Risiken intensiver Überschwemmungen jedoch oft unzureichend berücksichtigten. Er betont die Bedeutung der Planung von Strukturen, die extremen zukünftigen Szenarien standhalten können. Sein Zentrum entwickelt aktiv einen Multi-Gefahren-Risikobewertungsrahmen, um diese systemischen Versäumnisse bei Bauprojekten in Südasien zu beheben.
Die wirtschaftliche Argumentation für proaktive Investitionen
Proaktiv in resiliente Infrastruktur zu investieren ist nicht nur eine defensive, sondern auch eine finanziell fundierte Strategie. Daten der von der Universität Louvain in Belgien geführten Emergency Events Database zeigen, dass Asien allein im Jahr 2024 167 Katastrophen erlebte, die zu Verlusten von über 32 Milliarden US-Dollar führten. Eine umfassende Analyse der Coalition for Disaster Resilient Infrastructure (CDRI) enthüllt, dass Infrastruktur in Nepal im Wert von 124 Milliarden US-Dollar anfällig für klimabedingte Katastrophen ist. Diese Anfälligkeit impliziert potenzielle jährliche Verluste von Hunderten Millionen US-Dollar, wenn keine signifikanten Investitionen in Resilienz getätigt werden. Ramesh Subramaniam, globaler Direktor für Programme und Strategie bei CDRI, bekräftigt, dass „eine relativ geringere Investition jetzt den Verlust dieser enormen Schadenssummen verhindern würde.“ Er betont auch die wachsende Bedeutung von Anpassungsinvestitionen neben traditionellen Minderungsbemühungen angesichts der greifbaren und eskalierenden Auswirkungen extremer Wetterereignisse.
Globale und nationale Anpassungsbemühungen
Internationale Bemühungen sind zunehmend auf die Unterstützung von Klimaanpassung und -resilienz ausgerichtet. Die Vereinten Nationen haben 2023 einen Fonds für Klima-bedingte Schäden und Verluste eingerichtet, der derzeit 348 Millionen US-Dollar enthält, obwohl dies nur ein Bruchteil des jährlichen globalen Wirtschaftsschadens ist, der auf den menschengemachten Klimawandel zurückzuführen ist. Institutionen wie die Weltbank und die Asiatische Entwicklungsbank stellen ebenfalls Kredite und Zuschüsse bereit, um die Entwicklung klimaresilienter Projekte weltweit zu erleichtern. Diese Initiativen spiegeln einen breiteren internationalen Konsens wider, dass Anpassung zu einem unverzichtbaren Bestandteil der nationalen Planungs- und Entwicklungsstrategien wird, insbesondere für Volkswirtschaften, die den Klimarisiken am stärksten ausgesetzt sind.
Während der physische Wiederaufbau nach wiederholten Katastrophen, wie sie in Nepal erlebt wurden, schließlich voranschreiten mag, unterstreichen die anhaltende Bedrohung und die psychische Belastung für die betroffenen Gemeinden die langfristige strategische Notwendigkeit für Nationen, den Bau robuster, klimaresilienter Infrastruktur zu priorisieren. Die Erfahrungen im Himalaya dienen als entscheidende Fallstudie für Regionen weltweit, die mit den sich beschleunigenden Auswirkungen eines sich wandelnden Klimas auf ihre lebenswichtige Infrastruktur und Wirtschaft zu kämpfen haben.
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Felix schreibt über Kurse, als wären sie Charaktere in einer Soap – mit Drama, Wendungen und gelegentlichen Crashs. Er hat eine Schwäche für Diagramme, benutzt das Wort „Volatilität“ in Alltagsgesprächen und bringt sogar seine Katze dazu, die DAX-Tabelle täglich zu beobachten. Sein Lieblingsspruch: „Buy the dip – und den Kaffee gleich dazu.“