Opendoor: Rabois plant Großentlassungen & Ende von Remote Work

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By Felix Neumann

Trotz eines bemerkenswerten Anstiegs von 470% seit Jahresbeginn, der sie zu einer bevorzugten „Meme-Aktie“ unter Kleinanlegern macht, steht die digitale Immobilienplattform Opendoor vor einer internen Neubewertung. Der neue Vorsitzende Keith Rabois hat die Betriebsstruktur und Unternehmenskultur des Unternehmens scharf kritisiert und damit eine bedeutende strategische Neuausrichtung angekündigt.

Rabois, ein Mitbegründer, der kürzlich in den Verwaltungsrat von Opendoor zurückgekehrt ist, behauptete, die Belegschaft des Unternehmens sei „aufgebläht“ und seine Kultur „kaputt“. In drastischen Worten erklärte er, dass die derzeitige Belegschaft von Opendoor mit 1.400 Mitarbeitern bei weitem überdimensioniert sei, und fügte hinzu: „Wir brauchen nicht mehr als 200 davon.“ Dies deutet auf eine potenzielle Reduzierung der Belegschaft um über 85% hin, was eine tiefgreifende Neubewertung der Effizienz und der betrieblichen Notwendigkeiten des Unternehmens signalisiert.

Der erfahrene Risikokapitalgeber, der auch Managing Director bei Khosla Ventures ist, führte die kulturelle Unordnung insbesondere auf weit verbreitete Remote-Arbeitspraktiken und Initiativen für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) zurück. Rabois erklärte explizit, dass Remote-Arbeit „nicht funktioniert“ und das Unternehmen „einen ‚DEI-Pfad‘ eingeschlagen hat“. Er schwor, „all das zu beheben“, und betonte eine erneute Konzentration auf „Leistung und Exzellenz“ als grundlegende Prinzipien für die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens.

Diese kühnen Äußerungen fallen mit einer Phase erneuerten Marktinteresses an Opendoor zusammen. Die Aktie des Unternehmens erfuhr einen deutlichen Aufschwung nach der Ankündigung der Rückkehr von Rabois und Mitbegründer Eric Wu in den Verwaltungsrat sowie der Ernennung von Shopify COO Kaz Nejatian zum neuen CEO. Dieser Führungswechsel scheint die Anlegerstimmung belebt und zur beeindruckenden Performance der Aktie beigetragen zu haben.

Rabois‘ Kommentare passen zu einem erkennbaren Trend im gesamten Technologiesektor. Mehrere prominente Tech-Führungskräfte haben zunehmend Skepsis hinsichtlich der Wirksamkeit vollständig entfernter Arbeitsmodelle geäußert, was zu einer Welle von Rückkehr-ins-Büro-Anordnungen führte. Gleichzeitig haben einige große Technologieunternehmen, darunter Amazon, Google und Meta, Berichten zufolge ihre DEI-Bemühungen zurückgefahren. Diese Verschiebungen werden oft als Doppelstrategien betrachtet, die darauf abzielen, die Unternehmenskultur neu zu kalibrieren und gleichzeitig einen Weg zu bieten, die Mitarbeiterzahl ohne explizite groß angelegte Entlassungen zu verwalten oder zu reduzieren. Die zukünftige Entwicklung von Opendoor unter seiner neu zusammengesetzten Führung wird wahrscheinlich als Fallstudie für diese sich entwickelnden Unternehmensstrategien dienen.

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