Salesforce, seit langem eine prägende Größe in der Unternehmens-Cloud-Software, steht an einem kritischen Wendepunkt. Obwohl das Unternehmen eine robuste operative Leistung zeigt, verkörpert es einen Sektor, der mit tiefgreifenden **existenziellen Fragen** ringt, die durch den rasanten Fortschritt der künstlichen Intelligenz, insbesondere der generativen KI, aufgeworfen werden.
Im Gegensatz zu diversifizierten Technologiekonzernen wie Microsoft und Oracle, die umfangreiche Cloud-Infrastrukturen nutzen, um neue KI-Workloads zu betreiben, stützt sich das Kerngeschäft von Salesforce ausschließlich auf die Bereitstellung cloudbasierter Softwaredienste für Unternehmen. Diese Spezialisierung rückt es nun in den Mittelpunkt der Branchenängste rund um die generative KI. Das Potenzial der KI, autonom funktionsfähigen Computercode zu generieren, wirft grundlegende Fragen über die zukünftige Nachfrage nach spezialisierter Softwareentwicklung auf und verringert theoretisch den Bedarf an traditionellen Softwareunternehmen.
Der KI-Disruptor und die Marktstimmung
Diese weit verbreitete Marktbesorgnis hat das Vertrauen der Anleger erheblich beeinträchtigt. Die Salesforce-Aktie ist im bisherigen Jahresverlauf um etwa 25 % gefallen, was laut FactSet-Daten den größten Rückgang unter Technologieunternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über 100 Milliarden US-Dollar darstellt. Als größter reiner Cloud-Softwareanbieter dient die Entwicklung von Salesforce oft als Barometer für den gesamten Anwendungssoftwaresektor. Der gesamte Cloud-Softwaremarkt hat ebenfalls Gegenwind erfahren, was die weit verbreiteten Bedenken widerspiegelt. Jackson Ader, Analyst bei KeyBanc Capital, beschrieb die Salesforce-Aktie treffend als „die lineare Verkörperung des Anwendungssoftwaresektors“ und bemerkte gegenüber Kunden, dass „die Erzählung negativ und so gut wie unmöglich zu widerlegen ist“.
Der Erzählung mit Leistung begegnen
Trotz der vorherrschenden Marktskepsis bietet die jüngste Finanzleistung von Salesforce eine **überzeugende Gegenerzählung**. Im jüngsten Quartal, das im Juli endete, beschleunigte das Unternehmen sein Umsatzwachstum im Jahresvergleich um zwei Prozentpunkte gegenüber dem vorangegangenen Dreimonatszeitraum. Dies ist eine beachtliche Leistung für ein Unternehmen, das sich einem Jahresumsatz von 40 Milliarden US-Dollar nähert. Darüber hinaus erreichte die bereinigte operative Marge von Salesforce mit 34,3 % ein Allzeithoch und übertraf die Konsenserwartungen der Wall Street, was eine starke operative Effizienz inmitten der Marktunsicherheit unterstreicht.

Felix schreibt über Kurse, als wären sie Charaktere in einer Soap – mit Drama, Wendungen und gelegentlichen Crashs. Er hat eine Schwäche für Diagramme, benutzt das Wort „Volatilität“ in Alltagsgesprächen und bringt sogar seine Katze dazu, die DAX-Tabelle täglich zu beobachten. Sein Lieblingsspruch: „Buy the dip – und den Kaffee gleich dazu.“