TotalEnergies, ein führender globaler Energiekonzern, verzeichnete kürzlich den stärksten Rückgang seiner Quartalsgewinne seit vier Jahren. Dies ist eine direkte Folge eines erheblichen Rückgangs der weltweiten Öl- und Gaspreise. Der Abschwung spiegelt eine umfassendere Marktkalibrierung wider, die selbst die diversifiziertesten Energieunternehmen betrifft, da die Rohstoffwerte erheblich schwanken.
- Der bereinigte Nettogewinn von TotalEnergies fiel im zweiten Quartal auf 3,6 Milliarden US-Dollar, den tiefsten Stand seit vier Jahren.
- Die Brent-Rohölpreise sanken im Jahresvergleich um 20 %, maßgeblich beeinflusst durch die zusätzliche Freigabe von 2,17 Millionen Barrel pro Tag durch OPEC+-Produzenten seit April.
- Die Segmente Raffinierung und Chemie sowie integriertes Flüssigerdgas (LNG) verzeichneten deutliche Gewinnrückgänge.
- Das integrierte Stromgeschäft zeigte sich widerstandsfähig mit einem Gewinnanstieg von 14 % auf 574 Millionen US-Dollar.
- TotalEnergies plant Aktienrückkäufe in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar im dritten Quartal und projiziert einen Anstieg der Kohlenwasserstoffproduktion um 3 %.
Finanzielle Leistung im zweiten Quartal
Für das zweite Quartal meldete TotalEnergies einen bereinigten Nettogewinn von 3,6 Milliarden US-Dollar. Dies stellt einen deutlichen Rückgang gegenüber den 4,7 Milliarden US-Dollar dar, die im Vergleichszeitraum des Vorjahres erzielt wurden, sowie den 4,2 Milliarden US-Dollar aus dem ersten Quartal 2025. Dieses Ergebnis, das den Erwartungen der Analysten entsprach, verdeutlicht die Herausforderung, niedrigere Preise durch erhöhte Upstream-Produktionsmengen auszugleichen.
Makroökonomische Einflussfaktoren und Marktveränderungen
Das breitere Marktumfeld trug maßgeblich zu diesen Ergebnissen bei. Die Brent-Rohölpreise sind beispielsweise im Jahresvergleich um 20 % gefallen. Dieser starke Rückgang resultierte weitgehend aus den Entscheidungen der OPEC+-Produzenten, erhebliche Produktionskürzungen rückgängig zu machen und seit April 2,17 Millionen Barrel pro Tag zusätzlich auf den Markt zu bringen. Die Auswirkungen dieser Marktdynamik zeigten sich auch in der Leistung der Wettbewerber, wobei Norwegens Equinor einen Rückgang seiner Gewinne im zweiten Quartal um 13 % meldete.
Segmentübersicht: Gemischte Ergebnisse
Die Leistung der verschiedenen Geschäftssegmente von TotalEnergies war gemischt. Der Bereich Raffinierung und Chemie verzeichnete einen Gewinnrückgang von 39 % gegenüber dem Vorjahr, wobei die Margen für die Raffination von Rohöl zu Kraftstoffen um 21 % sanken. Dies geschah, obwohl sich der Markt Anfang 2025 nach einem vorherigen Einbruch, der durch eine nachlassende Nachfrage und verstärkten globalen Wettbewerb verursacht wurde, leicht erholte. Ähnlich verzeichnete die integrierte Flüssigerdgas-Einheit (LNG) einen Gewinnrückgang von 9,6 % im Jahresvergleich und lag 20 % unter dem Wert des ersten Quartals 2025. Dies war hauptsächlich auf gedämpfte Preise und eine verringerte Marktvolatilität zurückzuführen, die Handelsmöglichkeiten einschränkte. Im Gegensatz dazu zeigte sich das integrierte Stromgeschäft widerstandsfähig und erzielte einen über den Erwartungen liegenden Gewinn von 574 Millionen US-Dollar, was einem Anstieg von 14 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Ausblick und Kapitalallokation
Mit Blick auf die Zukunft bestätigte TotalEnergies sein Engagement zur Kapitalrückführung an die Aktionäre und beabsichtigt, die Aktienrückkäufe in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar auch im dritten Quartal fortzusetzen. Das Unternehmen prognostiziert zudem für das kommende Quartal einen Anstieg der Kohlenwasserstoffproduktion um 3 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies signalisiert die Bemühungen, die Produktion in einem anspruchsvollen Preisumfeld anzukurbeln.

Kolumnistin für Geld, Menschen & Geschichten hinter den Zahlen
Nina findet, dass sich hinter jeder Zahl eine Geschichte verbirgt – manchmal tragisch, oft absurd, aber immer spannend. Sie schreibt mit Herz, Verstand und einem scharfen Blick für Details. Während andere nur den Chart sehen, fragt sie sich: Wer hat eigentlich diesen Kursanstieg ausgelöst – und warum? Übrigens: Sie hat ein Sparkonto seit sie 6 ist und gibt trotzdem zu viel für Bücher aus.