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2025-08-02 12:06 Lesezeit: 7 Min
Analyse +2

Trump entlässt BLS-Kommissarin nach schwachem Jobbericht: Sorge um US-Datenintegrität

Ein erheblicher institutioneller und marktbezogener Schock erschütterte Washington und die Wall Street, nachdem ein enttäuschender Arbeitsmarktbericht für Juli veröffentlicht worden war. Präsident Donald Trump reagierte umgehend, indem er Erika McEntarfer, die Kommissarin des Bureau of Labor Statistics (BLS), unter dem Vorwurf der Datenmanipulation entließ. Dieser Schritt hat die Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit staatlicher Behörden, die für Wirtschaftsstatistiken zuständig sind, und ihrer Anfälligkeit für politischen Einfluss verstärkt, was zu sofortiger Marktvolatilität führte.

  • Der US-Arbeitsmarktbericht für Juli zeigte eine enttäuschende Schaffung von nur 73.000 neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft.
  • Die Daten der Vormonate wurden um signifikante 258.000 Arbeitsplätze nach unten korrigiert.
  • Präsident Donald Trump entließ Erika McEntarfer, die Kommissarin des Bureau of Labor Statistics (BLS).
  • Die Entlassung erfolgte unter dem Vorwurf der Datenmanipulation und politischer Voreingenommenheit der BLS.
  • Die Finanzmärkte reagierten mit sofortiger Volatilität, darunter ein Rückgang des Dow Jones um über 400 Punkte.
  • Der Vorfall verstärkt die Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit staatlicher Wirtschaftsstatistikbehörden.

Die Auslöser der Turbulenzen: Arbeitsmarktdaten und politische Reaktion

Der Katalysator für diese Exekutivmaßnahme war der jüngste Arbeitsmarktbericht, der eine deutliche Verlangsamung der Arbeitsplatzschaffung aufzeigte. Die US-Wirtschaft verzeichnete im Juli lediglich 73.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft, eine Zahl, die erheblich unter den Markterwartungen lag. Darüber hinaus enthielt der Bericht signifikante Abwärtskorrekturen der Daten für die beiden Vormonate, wodurch weitere 258.000 Arbeitsplätze aus früheren Zählungen gestrichen wurden. Diese Revision drückte den Dreimonatsdurchschnitt der Arbeitsplatzschaffung auf lediglich 35.000 und unterstreicht damit eine ausgeprägte Verlangsamung der Expansion am Arbeitsmarkt.

Präsident Trump kommunizierte über Truth Social und warf Frau McEntarfer explizit vor, eine "politische Ernennung Bidens" zu sein, und behauptete, die Daten seien gefälscht worden, um die Wahlchancen von Vizepräsidentin Kamala Harris zu stärken. Er verkündete ihre sofortige Entlassung und erklärte, dass eine "kompetentere" Person ihren Platz einnehmen werde. Diese direkte Anschuldigung gegen eine Berufsbeamtin, die mit der unparteiischen Datenerfassung betraut ist, verdeutlicht die eskalierenden Spannungen zwischen der Exekutive und unabhängigen Statistikbehörden.

Finanzmärkte unter Druck

Die Finanzmärkte reagierten scharf sowohl auf die schwachen Arbeitsmarktdaten als auch auf die anschließende Maßnahme des Weißen Hauses. Unmittelbar nach dem Bericht verzeichnete der Dow Jones Industrial Average einen Rückgang von über 400 Punkten, während der Nasdaq Composite um mehr als 2 % fiel. Auch die Renditen von Staatsanleihen sanken erheblich. Obwohl die Märkte nach der Bekanntgabe der Entlassung einen Teil der Verluste wieder aufholten, blieben der institutionelle Schlag und die Implikationen für die Datenintegrität ein dominantes Thema.

Ein Muster politischer Skepsis

Dieser Vorfall ist kein Einzelfall und spiegelt Präsident Trumps anhaltende Skepsis gegenüber offiziellen Wirtschaftsstatistiken wider. Während seiner Amtszeit hat er wiederholt die Gültigkeit der BLS-Zahlen in Frage gestellt, insbesondere in Bezug auf Revisionen und Schätzungsmethoden. Seine früheren Haushaltsvorschläge enthielten sogar Forderungen nach einer 8-prozentigen Reduzierung des Personals der Behörde, was einen langjährigen Wunsch signalisiert, deren technische Kapazitäten zu beschneiden. Zeitgleich mit seinen Maßnahmen gegen das BLS erneuerte der Präsident auch seine Kritik am Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, den er beschuldigte, geldpolitische Entscheidungen zu verzögern und sich in den Wahlzyklus einzumischen.

Auswirkungen auf die Geldpolitik und das Vertrauen

Das Zusammentreffen schwacher Wirtschaftsdaten und des verstärkten politischen Drucks auf unabhängige Behörden prägt die Erwartungen an die zukünftige Geldpolitik. Nach den verhaltenen Beschäftigungszahlen deuten die Markt-Futures nun auf eine hohe Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die Federal Reserve bereits im September hin. Während die Fed ihren Leitzins beibehalten hat, deuten die sich akkumulierenden wirtschaftlichen und politischen Belastungen darauf hin, dass ein Kurswechsel unmittelbar bevorstehen könnte. Die anhaltende institutionelle Reibung, wie sie von Finanzexperten wie Peter Mallouk, der die Situation als "nicht gesund" bezeichnete, hervorgehoben wird, unterstreicht die umfassenderen Auswirkungen auf das Vertrauen in die offizielle Wirtschaftsberichterstattung.

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Deutschland

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