Die Entscheidung der Bank of England, ihren Leitzins bei 4 % zu belassen, unterstreicht die anhaltende Herausforderung der hohen Inflation in der britischen Wirtschaft. Dieser mit Spannung erwartete Schritt des geldpolitischen Ausschusses (MPC) spiegelt einen vorsichtigen Ansatz wider, der die Eindämmung steigender Preise über sofortige Stimulierungsmaßnahmen stellt, trotz einiger interner Meinungsverschiedenheiten.
Die Entscheidung des MPC, bei der sieben Mitglieder für eine Beibehaltung und zwei für eine Senkung um 0,25 Prozentpunkte stimmten, entsprach weitgehend den Markterwartungen. Analysten führten diesen Konsens auf unzureichende Beweise für eine Rückkehr der Inflation zum angestrebten Ziel der Bank zurück, was den Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik einschränkte. Aktuelle Daten, die im August einen jährlichen Preisanstieg von 3,8 % zeigten, zusammen mit einem gedämpften Lohnwachstum und stagnierenden BIP-Zahlen für Juli, festigen die Begründung für die Beibehaltung des aktuellen Zinssatzes weiter.
Dieses Halten der Zinsen durch die Bank of England steht im Gegensatz zur jüngsten Entscheidung der Federal Reserve, die Zinsen in den Vereinigten Staaten zu senken. Während ein stärkeres Pfund, das möglicherweise durch die Maßnahmen der Fed gestärkt wird, Erleichterungen bei importierten Waren bieten könnte, könnte es auch Gegenwind für inländische Investoren darstellen, insbesondere in Sektoren wie Technologie und Immobilien. Die vorherrschende Meinung deutet darauf hin, dass die Inflation ein dringlicheres Problem darstellt als wirtschaftliche Stagnation und daher die Hauptaufmerksamkeit der Bank erfordert.
Der Ausblick für zukünftige Zinssenkungen bleibt Gegenstand von Debatten unter Ökonomen. Das bisherige Muster der Bank von vierteljährlichen Zinssenkungen, die im August 2024 begannen, deutet auf eine mögliche Senkung im November hin. Die hartnäckige Inflation, die teilweise durch robuste Lohnerhöhungen angeheizt wird, erschwert diese Prognose jedoch. Der MPC wird voraussichtlich Arbeitsmarkt- und Wachstumsindikatoren genau prüfen und das Risiko einer Dämpfung des Wirtschaftswachstums gegen die Notwendigkeit, den Preisdruck zu kontrollieren, abwägen.
Marktteilnehmer preisen vorsichtig die nächste Zinssenkung für Ende April des Folgejahres ein, was auf eine vorherrschende Erwartung anhaltend hoher Zinssätze hindeutet. Die Prognosen für das Wirtschaftswachstum für den Rest des laufenden Jahres sind auffallend gedämpft. Die zentrale Frage bleibt, ob die britische Wirtschaft einem Umfeld höherer Zinssätze bis April standhalten kann oder ob die Widerstandsfähigkeit der Inflation eine frühere Neukalibrierung der Geldpolitik erforderlich macht. Letztendlich scheint die Inflationsbekämpfung sowohl für die Bank of England als auch für die Regierung die oberste Priorität zu haben.

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