Volkswagen, Europas größter Automobilhersteller, meldete kürzlich einen deutlichen Rückgang seiner Leistung im zweiten Quartal und senkte infolgedessen seine Finanzprognose für das Gesamtjahr. Dies verdeutlicht die akuten Auswirkungen eskalierender globaler Handelsspannungen und sich entwickelnder Marktdynamiken. Die Ergebnisse unterstreichen die wachsenden Herausforderungen für die Automobilindustrie, insbesondere durch US-Importzölle und den zunehmenden Wettbewerb von Elektrofahrzeugherstellern.
- Im zweiten Quartal sank der operative Gewinn von Volkswagen um 29 % auf 3,83 Milliarden Euro.
- Die Prognose für die operative Umsatzrendite im Gesamtjahr wurde von zuvor 5,5-6,5 % auf 4-5 % korrigiert.
- Der Ausblick für den Jahresumsatz wurde von einem erwarteten Anstieg auf eine Stagnation angepasst.
- Steigende US-Importzölle und der höhere Absatz margenschwächerer Elektrofahrzeuge belasteten das Ergebnis.
- Das Unternehmen rechnet damit, dass die US-Importzölle von 27,5 % auch in der zweiten Jahreshälfte bestehen bleiben.
In den drei Monaten bis Juni verzeichnete der deutsche Automobilgigant einen operativen Gewinn von 3,83 Milliarden Euro, was einem erheblichen Rückgang von 29 % gegenüber 5,4 Milliarden Euro im Vorjahr entspricht. Diese Zahl blieb auch hinter den Analystenerwartungen zurück, die einen Gewinn von 3,94 Milliarden Euro prognostiziert hatten. Ebenso erreichten die Umsatzerlöse im zweiten Quartal 80,8 Milliarden Euro und verfehlten damit die Konsensprognosen von 82,2 Milliarden Euro.
Als Reaktion auf diesen Gegenwind revidierte Volkswagen seine Prognose für das Gesamtjahr. Das Unternehmen erwartet nun eine operative Umsatzrendite zwischen 4 % und 5 %, eine beträchtliche Reduzierung gegenüber der früheren Prognose von 5,5 % bis 6,5 %. Der Jahresumsatz wird voraussichtlich im Vergleich zum Vorjahr stagnieren, anstatt den zuvor erwarteten Anstieg von bis zu 5 % zu erreichen.
Externe Belastungen und strategische Neuausrichtung meistern
Arno Antlitz, Finanzvorstand von Volkswagen, erkannte die zweigeteilte Natur der Ergebnisse an und erklärte: „Einerseits haben wir starke Produkterfolge erzielt und Fortschritte bei der Neuausrichtung des Unternehmens gemacht. Andererseits ist das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel gesunken – auch bedingt durch höhere Verkäufe margenschwächerer vollelektrischer Modelle. Zusätzlich hatten erhöhte US-Importzölle und Restrukturierungsmaßnahmen einen negativen Einfluss.“ Dies verdeutlicht ein komplexes Umfeld, in dem strategische Verschiebungen hin zur Elektrifizierung, obwohl entscheidend für die Zukunft, derzeit die kurzfristige Profitabilität belasten.
Der breitere Automobilsektor bleibt angesichts seiner tief integrierten globalen Lieferketten und der erheblichen Produktionspräsenz, insbesondere in Nordamerika, äußerst anfällig für Handelsprotektionismus. Die derzeitige US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat einen Zoll von 25 % auf EU-Autoimporte verhängt und gedroht, diese Zölle weiter auf 30 % zu erhöhen. Volkswagen geht davon aus, dass US-Importzölle von 27,5 % in der zweiten Jahreshälfte bestehen bleiben werden, was die „hohe Unsicherheit“ hinsichtlich der internationalen Handelspolitik unterstreicht, die den Ausblick der Branche weiterhin belastet.

Felix schreibt über Kurse, als wären sie Charaktere in einer Soap – mit Drama, Wendungen und gelegentlichen Crashs. Er hat eine Schwäche für Diagramme, benutzt das Wort „Volatilität“ in Alltagsgesprächen und bringt sogar seine Katze dazu, die DAX-Tabelle täglich zu beobachten. Sein Lieblingsspruch: „Buy the dip – und den Kaffee gleich dazu.“